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Milliardenbürgschaft Siemens-Energy-Chef Bruch räumt Fehler ein

Siemens-Energy-Chef Christian Bruch
Siemens-Energy-Chef Christian Bruch
© Chris Emil Janßen / Picture Alliance
Mit einer Milliardenbürgschaft musste die Bundesregierung vor knapp einem Jahr Siemens Energy aus einer Notlage helfen. CEO Christian Bruch hat dabei nicht gut kommuniziert, wie er gegenüber Capital einräumt

Der Vorstandschef von Siemens Energy, Christian Bruch, hat zugegeben, bei der Debatte um staatliche Unterstützung für den damals strauchelnden Energietechnikkonzern Ende 2023 Fehler gemacht zu haben. „Das habe ich im Nachhinein betrachtet nicht gut kommuniziert“, sagte Bruch dem Wirtschaftsmagazin Capital. „Ich hätte früher reagieren müssen, als der irreführende Begriff Staatshilfe gefallen ist, hätte besser erklären müssen, was das in unserem Fall bedeutet. Da stehe zuallererst auch mal ich selbst im Feuer.“ 

Im vergangenen November musste die Bundesregierung das Auftragsgeschäft von Siemens Energy mit einer Milliardenbürgschaft absichern, da der Konzern die benötigten Garantien am Kapitalmarkt sonst nicht mehr erhalten hätte. Weil der Bund dafür keine direkten Zahlungen leistete, sondern für Garantielinien privater Banken bürgte, handelte es sich nach Ansicht des Unternehmens nicht um Staatshilfe. 

„Ich halte nichts von Helikoptermanagement“

In Bezug auf die Aufarbeitung der Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa hat Bruch zudem Versäumnisse im Management des Konzerns eingeräumt. „Ich halte nichts von Helikoptermanagement, manchmal muss man verstehen, was in der Werkhalle oder auf der Baustelle passiert, um zu wissen, was eigentlich zu den Zahlen geführt hat, die man vorgelegt bekommt“, sagte Bruch Capital. „Diesen Anspruch habe ich an mich selbst, aber auch an meine Führungskräfte.“ Das setze laut dem CEO aber auch „ein gewisses Selbstbewusstsein oder eine gewisse Erfahrung“ voraus, um im Zweifel sagen zu können: „Ich weiß nicht, ob das funktioniert, lass uns lieber mal nur 100 Turbinen bauen und nicht 500.“ 

Gravierende Qualitätsmängel bei den Onshore-Turbinentypen 4.X und 5.X hatten Siemens Energy in eine tiefe Krise gestürzt. Im September konnte der Konzern nun zumindest die 4.X-Plattform zurück in den Markt bringen, die 5.X-Turbinen soll im Lauf des nächstens Geschäftsjahres wieder in den Vertrieb gehen. 

Das vollständige Porträt über Christian Bruch lesen Sie in der neuen Capital, die am 19. Oktober erscheint.

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