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Exklusiv Merck-CEO Oschmann gegen Staatsbeteiligungen bei Pharmafirmen

Merck-CEO Stefan Oschmann
Merck-CEO Stefan Oschmann
© sepp spiegl / IMAGO
Merck-Vorstandschef Stefan Oschmann hält staatliche Beteiligungen an Pharmaunternehmen für überflüssig. Zudem kritisierte er die hohe Hürden für ausländische Kapitalgeber in der Branche

Der Vorstandschef des Darmstädter Pharmakonzerns Merck, Stefan Oschmann, lehnt staatliche Beteiligungen in der Pharmaindustrie ab. Er glaube nicht, „dass staatliche Unternehmensbeteiligungen in dieser Branche notwendig sind“, sagte er Capital (Heft 12/2020, EVT 19. November). Mitten in Corona-Pandemie war der Bund mit 300 Mio. Euro beim Tübinger Impfstoffentwickler Curevac eingestiegen. Die Beteiligung hatte eine kontroverse Debatte ausgelöst.

Die neue Capital erscheint am 19. November
Die neue Capital erscheint am 19. November
© Capital

Oschmann wandte sich zudem gegen hohe Hürden für ausländische Kapitalgeber in der Branche. Es sei „vollkommener Unsinn“ zu glauben, „dass wir sehr hohe Schutzmechanismen gegen ausländische Investments aufbauen müssen“. Im Gegenteil sei es sinnvoll, um ausländisches Kapital und die Beteiligung von Venture-Capital-Fonds zu werben.

Nach Ansicht des Merck-CEOs hat die Pandemie auch zu einer Renaissance protektionistischer Ideen geführt. „Wenn ich Protektionist bin, egal ob von rechts oder von links, dann werde ich natürlich diese Krise auch nutzen, um meine Thesen weiter zu pushen“, so Oschmann. Er halte Versuche, die komplette Wertschöpfung in der Medikamentenentwicklung nach Europa zurückzuholen, für unrealistisch. „In der Medikamentenproduktion gibt es viel Basischemie, die ganzen Hilfsstoffe, die häufig in China und Indien hergestellt werden – das wieder nach Europa zurückholen zu wollen ist illusorisch und würde ein großes Problem schaffen.“

 

Das Interview mit Stefan Oschmann erscheint in Capital 12/2020 (ET 19. November). Interesse an Capital ? Hier geht es zum Abo-Shop , wo Sie die Print-Ausgabe bestellen können. Unsere Digital-Ausgabe gibt es bei iTunes und GooglePlay

 

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