Als Chef von Merck hat Stefan Oschmann einen besonderen Einblick in den Kampf gegen Covid-19. Was macht ihn optimistisch? Und wie bewertet er die Rolle des Staates in der Pandemie? Ein Gespräch mit dem CEO des Pharma- und Chemiekonzerns
Capital: Herr Oschmann, wie sehr bereitet Ihnen der zweite Lockdown als Firmenchef Sorgen?
STEFAN OSCHMANN: Es ist nicht ganz so wie im Frühjahr, weil diesmal die Kitas und die Schulen offen bleiben. Dadurch können Industriebetriebe mit ihren Sicherheits- und Hygieneregeln weiterhin produzieren. Für Merck erwarte ich, dass die neuen Einschränkungen keine besonders starken Auswirkungen auf unsere Geschäfte haben werden. Unsere drei Bereiche Healthcare, Lifescience und Performance Materials sind in dieser Krise essenziell. Daher lief bei uns die Produktion und die Arbeit in den Laboren auch schon während des ersten Lockdowns im Frühjahr die ganze Zeit weiter.