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Drogenkonsum Investoren in Sorge: Hat Elon Musk ein Drogenproblem?

Kollage-Kunst von Elon Musk beim Rauchen eines großen Joints
Kollage-Kunst von Elon Musk beim Rauchen eines großen Joints: Das Bild erinnert an den Auftritt des Tesla-Gründers im Podcast von Joe Rogan
© Pond5 Images / IMAGO
2018 sorgte Elon Musk für Schlagzeilen: Bei einem Podcast-Auftritt rauchte er einen Joint. Mitarbeiter von Tesla und SpaceX fragen sich, ob Musk ein Drogenproblem hat. Laut einem Medienbericht raucht der Milliardär nicht nur Joints

Die Mutmaßungen sind nicht neu. Bereits im Juni berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) über den angeblich exzessiven Drogenkonsum von Elon Musk. Jetzt legt die Zeitung nach und schreibt: Ranghohe Mitarbeiter bei Tesla und SpaceX seien besorgt, weil der Milliardär regelmäßig zu Ketamin und anderen illegalen Rauschmitteln greife und seine Entscheidungsfähigkeit augenscheinlich darunter leide.

„Der reichste Mensch der Welt hat LSD, Kokain, Ecstasy und psychedelische Pilze konsumiert, oft auf privaten Partys auf der ganzen Welt, bei denen die Teilnehmer Vertraulichkeitsvereinbarungen unterzeichnen oder ihre Telefone abgeben müssen, um Zutritt zu erhalten“, schreibt das „Wall Street Journal“. Das hätten Personen, die seinen Drogenkonsum miterlebt haben wollen, und andere, die angeblich davon wissen, der Zeitung gesagt. Musk rauchte bereits in der Öffentlichkeit Marihuana und erklärte danach, er besitze ein Rezept für das psychedelisch wirkende Ketamin.

Dem WSJ zufolge sind die Menschen, die dem 52-jährigen Milliardär nahestehen, über dessen andauernden Drogenkonsum besorgt. Insbesondere sein Gebrauch von Ketamin löse Sorgen um die Gesundheit Musks aus. Darüber hinaus werde eine Schädigung der Geschäfte befürchtet. Mit seinem illegalen Drogenkonsum würde der Unternehmer nämlich nicht nur den Richtlinien seiner eigenen Unternehmen zuwiderhandeln, es wäre demnach auch ein Verstoß gegen Bundesrichtlinien.

Drogentests bei SpaceX angeblich negativ

Der amerikanische Staat ist mit Milliarden Dollar in SpaceX investiert. Grundsätzlich gefährde Musk mit seinem Verhalten also nicht nur das Vermögen von Investoren, sondern auch Zehntausende Arbeitsplätze und das Raumfahrtprogramm der USA. „In seiner Rolle als CEO und Gründer von SpaceX hat Musk eine Sicherheitsfreigabe, die ihm Zugang zu geheimen Informationen gewährt“, heißt es in dem Artikel.

Es würden auch Fragen zu Musks Rolle als Führungskraft bei dem börsennotierten Unternehmen Tesla aufgeworfen, wo das Direktorium gegenüber den Aktionären verpflichtet sei, das Management zu überwachen. Eine ehemalige Tesla-Direktorin, Linda Johnson Rice, sei von Musks sprunghaftem Verhalten und ihren Bedenken über seinen Drogenkonsum so frustriert gewesen, dass sie sich 2019 nicht mehr zur Wiederwahl in den Vorstand des E-Auto-Herstellers stellte.

Die Öffentlichkeit bekam das Verhalten von Musk im Jahr 2018 zu sehen. Damals zog er in der Podcast-Show von Joe Rogan an einem Joint und sorgte für Aufregung. Der US-Raumfahrtbehörde NASA gefiel das gar nicht. Ein Anwalt von Musk, Alex Spiro, sagte dem WSJ, dass Musk „regelmäßig und stichprobenartig bei SpaceX auf Drogen getestet wird und noch nie einen Test nicht bestanden hat“. Spiro fügte als Antwort auf detaillierte Fragen hinzu, dass „es andere falsche Fakten“ in diesem Artikel gebe, sei aber nicht näher darauf eingegangen.

Auf seiner Plattform X äußerte sich Musk persönlich zu dem Bericht. Als Reaktion auf Posts von Nutzern schrieb er unter anderem im Hinblick auf den Erfolg seiner Unternehmen Tesla und SpaceX: „Was auch immer ich tue, ich sollte es natürlich weiter tun!“ Und: „Wenn Drogen tatsächlich dazu beitragen würden, meine Nettoproduktivität im Laufe der Zeit zu verbessern, würde ich sie auf jeden Fall nehmen!“ Dem WSJ sprach er die Glaubwürdigkeit ab. Über die Vorwürfe aus dem Jahr 2018 schrieb er: „Nach diesem einen Zug mit Rogan stimmte ich dem Ersuchen der NASA zu, drei Jahre lang stichprobenartig Drogentests durchzuführen. Es wurden nicht einmal Spuren von Drogen oder Alkohol gefunden.“

Ketamin kann gefährlich sein

Im vergangenen Jahr berichtete das „Wall Street Journal“, dass Musk Ketamin gegen Depressionen in Mikrodosen einnehme und auf Partys auch volle Dosen zu sich nehme. Nach der Veröffentlichung des Artikels schrieb Musk bei X, dass Ketamin eine bessere Möglichkeit sei, mit Depressionen umzugehen als die weithin verschriebenen Antidepressiva, die die Menschen „zombifizieren“. In einem weiteren Post erklärte Musk später, dass er ein Rezept für Ketamin habe.

Ketamin wird von Ärzten als Narkosemittel eingesetzt, vor allem in der Notfallmedizin. Das Mittel wird aber auch als Droge verwendet und kann zu Halluzinationen führen. Die Wirkung hängt von der Dosierung ab und reicht von einer verzerrten Raum-Zeit-Wahrnehmung bis hin zu Nahtod-Erlebnissen. Das Schmerzempfinden ist stark reduziert, Überdosierungen können zum Verlust des Bewusstseins und zu Atemstillstand führen. Bei häufiger oder regelmäßiger Anwendung hat Ketamin ein hohes Suchtpotenzial.

In den Vereinigten Staaten ist der freie Gebrauch der Droge verboten. Die Verwendung unter medizinischer Aufsicht im Rahmen von einer Behandlung einer Depression oder gegen posttraumatischen Stress ist dagegen freigegeben. Wie gefährlich Ketamin sein kann, zeigt ein prominenter Todesfall des vergangenen Jahres: Neben weiteren Faktoren starb „Friends“-Star Matthew Perry nach Behördenangaben an den „akuten Wirkungen von Ketamin“. Das teilte die Gerichtsmedizin von Los Angeles im Dezember mit.

Mit seinen vielfältigen Aufgaben und Geschäften gerät Musk nach eigenen Angaben an seine Grenzen. Zu wenig Schlaf ist ein Problem, über das er in der Vergangenheit offen gesprochen hat. Hinzu kommen nach eigenem Bekunden psychische Probleme. Ob das die einzige Erklärung für fragwürdige, zum Teil rechte und antisemitische Posts auf X oder skurrile Auftritte in der Öffentlichkeit ist, ist fraglich. Dass jemand bei Tesla oder SpaceX die Reißleine zieht und seinen Chef öffentlich ankreidet, allerdings auch.

Der Beitrag ist zuerst bei ntv.de erschienen

ntv.de, fzö

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