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Neue Musk-Biografie Die Dämonen seiner Kindheit verfolgen Elon Musk bis heute

Elon Musk als Jugendlicher, bevor er Südafrika verließ
Elon Musk als Jugendlicher, bevor er Südafrika verließ
© Penguin Random House courtesy Maye Musk
Elon Musk ist der reichste Mann der Welt – und ein rätselhafter Mensch. Was treibt ihn an? Um das zu verstehen, muss man seine Kindheit kennen. Exklusiver Auszug aus der neuen Biografie von Walter Isaacson

Als Kind, das in Südafrika aufwuchs, kannte Elon Musk Schmerz, und er lernte, ihn auszuhalten. 

Im Alter von zwölf Jahren brachte ein Bus ihn in ein Überlebenscamp in der Wildnis, das Veldskool genannt wurde. „Das war eine paramilitärische Version von Herr der Fliegen“, erinnert er sich. Die Kinder bekamen jeweils kleine Rationen Essen und Wasser. Man erlaubte ihnen – ja, ermutigte sie sogar dazu –, um diese zu kämpfen. „Mobbing galt als eine Tugend“, sagt Elons jüngerer Bruder Kimbal. Rasch lernten die größeren Kinder, den kleinen ins Gesicht zu schlagen und ihnen ihre Vorräte wegzunehmen. Der schmächtige, schüchterne Elon wurde zweimal verprügelt und nahm in der Zeit im Camp fast fünf Kilo ab.

Walter Isaacson: „Elon Musk – Die Biografie“, erschienen im Verlag C. Bertelsmann, 832 Seiten, 38 Euro
Walter Isaacson: „Elon Musk – Die Biografie“, erschienen im Verlag C. Bertelsmann, 832 Seiten, 38 Euro
© PR

Gegen Ende der ersten Woche wurden die Jungen in zwei Gruppen aufgeteilt, die einander angreifen sollten. „Das war so verrückt. Unfassbar“, erinnert sich Musk. Alle paar Jahre kam bei diesem Programm ein Kind ums Leben. Die Betreuer erzählten solche Storys zur Abschreckung. „,Seid nicht so bescheuert wie dieser Idiot, der letztes Jahr draufgegangen ist‘, sagten sie. ‚Seid keine schwächlichen Idioten.‘“

Kurz vor seinem 16. Geburtstag kam Elon zum zweiten Mal in die Veldskool. Er war jetzt viel größer, gute 1,80 Meter, mit einer Statur wie ein Bär, und er hatte ein bisschen Judo gelernt. Mit diesen Voraussetzungen sei die Veldskool gar nicht so schlecht gewesen: „Inzwischen war mir klar, sollte mich jemand schikanieren, dann konnte ich dem ordentlich in die Fresse hauen. Und der würde mich dann nicht mehr schikanieren. Sie konnten mich immer noch brutal verprügeln, aber wenn ich denen dann ordentlich was auf die Fresse gegeben hatte, ließen sie mich in Ruhe.“

Ein Ort der Gewalt

Südafrika galt in den 1980er-Jahren als ein Ort der Gewalt. Angriffe mit Maschinenpistolen und tödliche Messerattacken waren an der Tagesordnung. Als Elon und Kimbal einmal auf dem Weg zu einem Anti-Apartheid-Konzert aus dem Zug stiegen, mussten sie durch eine Blutlache neben einem Toten laufen, dem das Messer noch im Leib steckte. Für den Rest des Abends verursachte das Blut an den Sohlen ihrer Turnschuhe bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch auf dem Asphalt.

Kleinkind Elon mit Mutter Maye Musk
Kleinkind Elon mit Mutter Maye Musk
© Penguin Random House courtesy of Maye Musk

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