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Spielzeugindustrie Lego kommt nur schwer vom Plastik los

Die Dinosaurier im Lego-Haus im dänischen Billund sind immer noch aus Vollplastik. Doch Lego sucht nach einer nachhaltigen Alternative
Die Dinosaurier im Lego-Haus im dänischen Billund sind immer noch aus Vollplastik. Doch Lego sucht nach einer nachhaltigen Alternative
© Isadora Tast
Der dänische Spielzeugriese Lego kommt bei nachhaltigem Material nur langsam voran. Nun will es der Konzern mit Recyclingmaterial versuchen

Die Suche nach einem erneuerbaren Material für seine Produkte geht beim dänischen Spielzeugkonzern Lego nur schleppend voran. „Wir sprechen über Materialien, die heute noch nicht existieren“, sagte Lego-Chef Niels Christiansen zu Capital. „Wir haben einen Plan und wir investieren die Mittel, die wir dafür brauchen. Das bis 2030 zu schaffen ist eine große Aufgabe, und die ist natürlich mit Unsicherheit behaftet. Aber wir konzentrieren uns mit voller Kraft darauf.“

Lego plant bereits seit Jahren, ab 2030 ausschließlich Spielzeug zu verkaufen, das aus erneuerbaren Grundstoffen besteht – also nicht mehr aus dem erdölbasierten Plastik, das derzeit überwiegt. Im Zentrum steht dabei vor allem das Image des Unternehmens, das sich als Vorreiter bei Nachhaltigkeit versteht. Allerdings erweist sich der Wandel vor allem bei den für die Marke typischen Steinen als schwierig. So gibt Lego aktuell bekannt, dass in gut der Hälfte seiner Sets „ein oder mehrere Elemente“ aus biomassebasiertem Polyethylen bestehen – also nur ein sehr geringer Anteil.

Die neue Capital erscheint am 16. März
Die neue Capital erscheint am 16. März
© Florian A. Schmidt / gestaltet mit Midjourney; Foto: Lena Giovanazzi

Um dem Ziel der Nachhaltigkeit näher zu kommen, sollen nun vermehrt Recyclingmaterialien eingesetzt werden. „Wenn wir zum Beispiel recycelte PET-Flaschen nutzen können, dann wird das auch ein Teil der Lösung sein, die wir anstreben“, sagte Christiansen.

Obwohl Lego 2022 ein Rekordergebnis und einen Umsatzanstieg um 17 Prozent erreichte, litt der Konzern auch unter höheren Kosten. „Wir haben 2022 gesehen, dass Energie, Transport und auch Rohstoffe dramatisch teurer geworden sind – auch das Material, das wir für die Legosteine nutzen“, sagte Christiansen. „Die Rohstoffpreise lagen um 40 bis 50 Prozent über dem Vorjahr.“

Allerdings rechnet der Lego-Chef nicht damit, dass ein neues Material die Kosten senken könnte. „Wir werden einen Aufschlag zahlen müssen, um nachhaltig zu werden. Aber wir sind auch bereit, das zu tun.“

Die neue Capital ist am 16. März erschienen. Interesse an Capital? Hier geht es zum Abo-Shop, wo Sie die Print-Ausgabe bestellen können. Unsere Digital-Ausgabe gibt es in Apples App Store, bei GooglePlay – und in unserem neuen Premium-Abo Capital+ unter dem Menüpunkt „Digitales Magazin“

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