Deutsche Eltern lassen sich beim Spielzeug nicht lumpen. 2018 wurden laut dem Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels hierzulande 3,1 Milliarden Euro für Spielzeug ausgegeben. 2013 waren es demnach noch 2,7 Milliarden Euro. Der Umsatz in der Kategorie „Spiele und Puzzles“ stieg binnen eines Jahres um zehn Prozent. Sogar um 18 Prozent erhöhte sich die Nachfrage nach Actionfiguren.
Auch weltweit sitzt bei Eltern, Großeltern, Freunden oder Schulkameraden das Geld oft locker, wenn es um Spielzeug geht. Das darf gern mehr als unterhalten. Nicht selten versprechen sich Eltern von Plüschtieren, Bausätzen oder Malbüchern einen positiven Effekt auf die Entwicklung des Kindes. Spielzeug ist mittlerweile aber auch ein knallhartes Merchandising-Geschäft. Nicht nur Helden süßer Zeichentrickserien, auch Figuren aus weniger unschuldigen Hollywood-Actionfilme halten dank lukrativer Lizenzgeschäfte Einzug in Kinderzimmer.
„ boerse.ARD.de “ hat auf Basis der Umsätze die größten Spielzeughersteller der Welt gekürt. Dies sind die Top-Kandidaten.
Die größten Spielzeughersteller der Welt
Alles begann 1880 im baden-württembergischen Giengen mit einem „Elefäntle“. Sechs Jahre später verkaufte Margarethe Steiff bereits über 5000 ihrer Stoffelefanten und erweiterte ihr Sortiment. Der Neffe der Firmengründerin entwarf später den weltweit ersten Plüschbären, der Arme und Beine bewegen konnte. Ein Händler aus den USA entdeckte die Erfindung, die ab 1906 als „Teddybär“ Furore machte. Seitdem sind Stofftiere mit dem „Knopf im Ohr“ weltweit gefragt. Seit 1931 kooperiert Steiff auch mit Disney. 2017 erwirtschaftete Steiff laut „boerse.ARD.de“ mit Kuscheltieren einen Umsatz in Höhe von 44 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz betrug demnach rund 106 Millionen Euro.
Wohl fast jedes deutsche Kind spielt irgendwann einmal mit Hartgummifiguren aus dem Hause Schleich. Auch dies ist eine Erfolgsgeschichte Made in Germany. Schleich wurde 1935 in Stuttgart gegründet. Der Firmensitz befindet sich heute in Schwäbisch Gmünd. Die Firma ist vor allem für ihre naturgetreuen Nachbildungen von Tieren bekannt. Schleich erzielt laut der Rangliste 2018 Umsätze in Höhe von 156 Millionen Euro.
Ravensburger ist mit Puzzles und Gesellschaftsspielen in fast jedem Kinderzimmer vertreten. Zum Konzern gehört seit 1998 auch ein Freizeitpark, das Ravensburger Spieleland zwischen Ravensburg und dem Bodensee. Die Aktiengesellschaft vermeldete für 2018 einen Umsatz in Höhe von 4,3 Prozent auf 491 Millionen Euro. „Damit entwickelte sich Ravensburger positiver als die internationalen Spielwarenmärkte, die überwiegend stagnierten. Deutliche Zuwachsraten erzielte das Unternehmen in Deutschland und vor allem in den USA“, teilte der Konzern mit.
Platz fünf der Liste der größten Spielzeughersteller weltweit ist ebenfalls in deutscher Hand. 1982 gründete Fritz Sieber und sein Sohn Michael in Fürth die Firma Simba Toys. 1993 folgte die Übernahme des Konkurrenten Dickie Toys. Aushängeschild des Unternehmens ist die Marke Bobby Car. Seit 2013 gehört auch die Modelleisenbahn-Marke Märklin zum Konzern. Der Umsatz lag 2018 laut „boerse.ARD.de“ bei 616 Millionen Euro.
Barbie ist eine der erfolgreichsten Botschafterinnen der USA überhaupt. Dabei stammte das Vorbild für die Puppe aus Deutschland. Die Erfinder ließen sich von einer Puppe inspirieren, die wiederum auf einem Comic für die „Bild“-Zeitung basierte. Mattel ist übrigens eine Wortschöpfung aus den Namen der zwei Gründer: Harold „Matt“ Matson und Elliot Handler. Der Konzern setzte laut „boerse.ARD.de“ im vergangenen Jahr 4,5 Milliarden Dollar um. Damit verpasste Mattel ganz knapp den zweiten Platz der Rangliste.
Hasbro ist hierzulande vielleicht nicht jedermann sofort ein Begriff. Das berühmteste Spiel des US-Konzerns kennt aber jedes Kind: Monopoly. Hasbro sicherte sich mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden Dollar im Jahr 2018 den zweiten Platz auf der Rangliste der größten Spielzeughersteller der Welt.
Wer hätte gedacht, dass kleine, bunte Bauklötze aus Plastik ein derartiger Welterfolg werden können? Legosteine besitzen aber eben einen großen Vorteil: Mit diesem Spielzeug können kleine und große Fans ihrer Fantasie freien Lauf lassen – sogar, wenn es um den Nachbau eines Bugatti Chiron geht (Bild). Der dänische Hersteller wurde mit diesem Prinzip zum größten Spielzeugkonzern der Welt. Der befindet sich immer noch im Besitz der Familie des Gründers Ole Kirk Christiansen. Das Unternehmen meldete für 2018 einen Umsatz in Höhe von 36,4 Milliarden Dänischen Kronen (aktuell rund 4,9 Milliarden Euro). Das entsprach einem Plus von vier Prozent.