Ex-Formel-1-Star Niki Lauda hat mit seinem Investment bei dem Immobilienunternehmer und Karstadt-Eigentümer René Benko nach eigenen Angaben ein gutes Geschäft gemacht. „Alles, was Benko zugesagt hat, hat er übertroffen“, sagte Lauda im Capital-Interview für ein Benko-Porträt. Seine Gesamterträge, die auf Dividenden sowie der Wertsteigerung seiner Anteile an zwei Signa-Gesellschaften basieren, bezifferte der Airline-Unternehmer auf durchschnittlich 18 bis 20 Prozent pro Jahr.
Lauda war 2015 über seine Privatstiftung bei Benkos Unternehmensgruppe eingestiegen. Heute gehören ihm 1,2 Prozent an der Immobilientochter Signa Prime Selection, über die der Signa-Konzern den Großteil seiner prestigeträchtigen Warenhaus- und Büroimmobilien wie das KaDeWe, das Alsterhaus in Hamburg oder das „Upper West“ in Berlin hält, sowie zehn Prozent an der Karstadt-Mutter Signa Retail.
Wie Lauda profitieren Benkos Investoren in erster Linie von den stetig steigenden Immobilienpreisen, die auch den Unternehmenswert der Signa-Gruppe nach oben ziehen. Benko lässt seine Immobilien jährlich neu bewerten. In der aktuellen Marktlage wächst dadurch kontinuierlich das Vermögen in der Bilanz. Hinzu kommen neue Projekte und Zukäufe, die ebenfalls zu einem steigenden Unternehmenswert führen. Nach Capital-Informationen lag die Bilanzsumme der gesamten Signa-Gruppe im vergangenen Jahr bei rund 12 Mrd. Euro. Der Nachsteuergewinn betrug 1,1 Mrd. Euro.
RAG-Stiftung nun drittgrößter Aktionär
Zu den Aktionären der Signa Prime Selection gehören neben Lauda unter anderem auch Unternehmensberater Roland Berger sowie seit dem vergangenen Jahr die Essener RAG-Stiftung und der Versicherer LVM aus Münster. Wie eine Sprecherin der RAG-Stiftung auf Anfrage bestätigte, hat die Stiftung ihre Beteiligung Anfang Dezember aufgestockt und hält nach der jüngsten Kapitalerhöhung nun 6,02 Prozent der Anteile. Damit ist die RAG-Stiftung, die aus ihrem milliardenschweren Vermögen die sogenannten Ewigkeitskosten des Steinkohlebergbaus in Deutschland finanzieren soll, inzwischen der größte externe und insgesamt drittgrößte Anteilseigner der Signa Prime Selection – nach der Dachgesellschaft Signa Holding und Benkos Familienstiftung.
Von einem umstrittenen Anteilseigner hat sich Benko dagegen komplett getrennt. Wie das Unternehmen gegenüber Capital bestätigte, stieg die Schweizer Falcon Private Bank Ende 2017 als Aktionärin der Signa Prime Selection aus. Ihre Anteile von zuletzt noch etwas mehr als 6 Prozent übernahm die Signa Holding.
Die Falcon Private Bank, die einem Staatsfonds des Emirats Abu Dhabi gehört, war 2016 wegen einer Geldwäscheaffäre in Malaysia von der Schweizer Finanzmarktaufsicht sanktioniert worden. Bereits Ende 2016 war die Bank als Anteilseignerin der Signa Holding ausgestiegen, blieb allerdings zunächst Aktionärin bei der Signa Prime Selection und der Entwicklungstochter Signa Development Selection. Nach dem jüngsten Anteilsverkauf ist das Institut nicht mehr an der Signa-Gruppe beteiligt.