Elektroautos spielen in den Dienstwagenflotten der großen deutschen Unternehmen nach wie vor so gut wie keine Rolle. Wie eine Capital-Umfrage (Ausgabe 2/2018, EVT 18. Januar) unter den 80 im Dax und im MDax vertretenen Konzernen ergab, beträgt der Anteil von reinen Elektroautos und Plug-in-Hybriden im Durchschnitt nur 3,6 Prozent.

Viele Konzerne verfügten lediglich über ein einziges oder gar kein Fahrzeug mit Elektroantrieb. Als Grund werden oft Mängel bei der Infrastruktur und der Reichweite der Wagen genannt. Der mit Abstand wichtigste Antrieb in den Dienstwagenflotten ist nach wie vor der Diesel. Nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT), die für die Automobilwirtschaft regelmäßig Daten erhebt, sind 88 Prozent der Pkw in den Fuhrparks Ende 2017 Diesel gewesen.
Der schleppende Einstieg in die Elektrifizierung der Dienstwagen zeigt, dass batteriebetriebene Fahrzeuge in vielen Unternehmen noch auf gravierende Vorbehalte stoßen. Ein Problem ist, dass wegen des technischen Fortschritts heute niemand kalkulieren kann, wie viel ein aktuelles Elektroauto in fünf Jahren wert sein wird. Auch die Betriebskosten lassen sich mit den bisherigen Modellen kaum zurechnen, da E-Autos häufig an privaten Steckdosen geladen werden.
In der Capital-Umfrage wiesen viele Teilnehmer allerdings auf Pläne für einen Ausbau ihrer Elektroflotten hin. So heißt es beim Softwarekonzern SAP, man wolle den Anteil von Elektroautos in der Firmenwagenflotte von jetzt fünf Prozent auf 20 Prozent im Jahr 2020 steigern. Zudem rüstet eine Reihe von Unternehmen ihre Parkplätze mit Ladestationen aus.