Kleine Unternehmensberatungen sind oft besser als große. Das ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) , die Capital in der neuen Print-Ausgabe 1/2020 exklusiv präsentiert. In der Studie, die auf der Befragung von 765 Kunden der Beratungsfirmen beruht, wird den Spezialfirmen auf vielen Feldern höhere Kompetenz im Vergleich zu den großen bescheinigt. So sind kleine Firmen der Umfrage zufolge besser bei der Umsetzung von konkreten Maßnahmen, bei der Kommunikations- und Teamfähigkeit und zudem deutlich günstiger im Preis als die Platzhirsche wie McKinsey, Boston Consulting und andere.
Der Studie zufolge können die Kleinen demnach auch beim Fachwissen mit den Großen mithalten. Lediglich bei theoretischen Fähigkeiten (Analyse, Branchenkenntnisse, Vordenkertum und Methoden) liegen die Großen vorn. „Oft braucht der Kunde nicht den brillanten Denker, sondern jemanden, der strukturiert arbeitet“, sagte Studienleiter Dietmar Fink gegenüber ‚Capital‘. Fink leitet die WGMB und lehrt Betriebswirtschaft in Bonn. Gerade bei den strukturierten Aufgaben seien die kleineren Beratungsgesellschaften aber besser, ergänzte Fink.
In der Gesamtwertung siegt zum dritten Mal in Folge die Münchner Unternehmensberatung Berylls, die sich auf die Auto-Industrie spezialisiert hat. Auf Platz zwei folgt Horn & Company, eine Spezialberatung für Banken und Versicherungen. Erst danach kommen die großen bekannten Beratungsfirmen McKinsey, Boston Consulting und Bain.