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Musikbranche Henry Steinway: So wurde der Klavierbauer mit Luxus-Flügeln reich

Der Steinway-Flügel von Sänger Sting
Der Steinway-Flügel von Sänger Sting wurde 2017 bei Christie's in London versteigert
© Photoshot | - / Picture Alliance
Der Deutsche Heinrich Steinweg kämpfte gegen Napoleons Armee. Später wanderte er in die USA aus und gründete dort als Henry Steinway seine Klavierbauer-Firma mit den bis heute berühmten Flügeln

Seinen allerersten Flügel soll Heinrich Engelhard Steinweg der Firmenlegende nach 1836 in der Küche seines Wohnhauses in Seesen im Harz gebaut haben – heimlich. In seiner eigenen Werkstatt war nur die Reparatur von Instrumenten erlaubt, nicht der Bau. Doch genau damit wurde er später weltberühmt.

Dabei sah es in Steinwegs Jugend noch nicht danach aus, als würde er einmal ein erfolgreicher Unternehmer. Seine Lebensgeschichte war von Schicksalsschlägen geprägt: Erst starb seine Mutter, dann verlor er im Alter von 15 Jahren seine Brüder und seinen Vater – angeblich bei einem Blitzeinschlag, der die Familie im Wald überraschte. Dadurch wurde Steinweg Vollwaise und musste sich fortan allein durchschlagen.

Instrumente bauen beim Militär

Zwei Jahre später, im Alter von 17 Jahren, ging er zum Militär, kämpfte im Juni 1815 bei der berühmten Schlacht von Waterloo gegen Napoleons Armee. Es heißt, dass er schon als Soldat in seiner Freizeit erste Instrumente baute – damals noch keine Pianos, sondern Zithern aus getrocknetem Fichtenholz. Nach seiner Zeit beim Militär wurde er erst Tischler, dann machte er eine Ausbildung zum Instrumentenbauer.

Für seine große Liebe – seine spätere Frau Juliane – soll er als Liebesbeweis ein Klavier gebaut haben. Mit Erfolg: 1825 heirateten die beiden. Der große Erfolg als Instrumentenbauer stellte sich dagegen erst ein, als Steinweg in die USA auswanderte.

Sein erstes Klavier baute Henry Steinway, damals noch Heinrich Steinweg, 1835 in seiner Wohnküche
Sein erstes Klavier baute Henry Steinway, damals noch Heinrich Steinweg, 1835 in seiner Wohnküche
© Getty Images

Im Jahr 1850 bestieg er mit seiner Frau Juliane und einigen seiner Kinder die „Helena Sloman“, den ersten deutschen Transatlantikdampfer, der von Hamburg nach New York fuhr. Nach der gescheiterten Revolution im Jahr 1848 machten sich zahlreiche Geschäftsleute auf den Weg nach Amerika und auch Steinweg entschloss sich, sein Glück in dort zu suchen.

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