Ukraine Hilfen an die Ukraine: Wer sind die größten Geber?

Der Lokführer eines Zuges mit Hilfsgütern für die Ukraine steigt vor der Abfahrt die Leiter zur Fahrkabine hinauf
Der Lokführer eines Zuges mit Hilfsgütern für die Ukraine der DB-Schienenbrücke steigt vor der Abfahrt im Westhafen die Leiter zur Fahrkabine hinauf
© picture alliance/dpa | Carsten Koall
Die USA führen, aber Europa braucht sich bei der Ukraine-Hilfe nicht zu verstecken. Ein Tracker erfasst den Wert der von den Regierungen gemachten Zusagen – und zeigt, wie sehr auch kleine Länder helfen

Im dritten Monat des russischen Aggressionskriegs gegen die Ukraine nehmen die Hilfszusagen an die Regierung in Kiew weiter zu. Gerade steht bei einer von Polen und Schweden ausgerichteten Geberkonferenz wieder die humanitäre Hilfe im Mittelpunkt, die nach UN-Schätzungen von 13 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainern in der Heimat dringend benötigt wird – Unterkunft, Nahrung, Medikamente. In weniger als sieben Wochen musste etwa ein Viertel der Bevölkerung ihren Wohnort verlassen.

Viele Länder bieten der Ukraine militärische, humanitäre oder finanzielle Hilfe an und machen ihre Unterstützungszusagen an die Ukraine transparenter. Der Ukraine Support Tracker des Kiel Instituts für Weltwirtschaft erfasst den Wert der zugesagten Hilfen von Regierungen 31 westlicher Länder an die Ukraine. Berücksichtigt wurde bisher der Monat vor Beginn der russischen Invasion bis zum 23. April 2022. 

Zusammen genommen ergibt die Datenbank 24 Mrd. Euro bilateraler humanitärer, finanzieller und militärischer Hilfe aller Staaten der Europäischen Union und der G7-Industrienationen. Während die USA der größte aktuelle Unterstützer der Ukraine ist, kommen alle EU-Länder zusammen auf etwa dieselbe Größenordnung – und einschließlich der von EU-Institutionen und der  Europäischen Investitionsbank zugesagten Mittel – mit knapp 13 Mrd. Euro darüber hinaus.

Deutschland, das für ein zögerliches Engagements kritisiert wurde, liegt mit einem direkten Hilfsvolumen von 1,8 Mrd. Euro auf dem fünften Rang der Geberländer, davon 1,2 Mrd. Euro pauschal zugesagte Militärhilfe. Rechnet man die indirekt über die EU ergänzten Mittel hinzu, ist Deutschland zweitgrößter Unterstützer.

Der Datentracker umfasst jene Angaben, die öffentlich macht wurden. Quellen des Kiel Working Papers sind Bekanntgaben offizieller Regierungsstellen und Berichte internationaler Medien. Das Augenmerk liegt dabei häufig auf den Waffenlieferungen. Bislang sollen nur wenige Nato-Staaten schwere Waffen geliefert haben. Nicht alles wird auch öffentlich gemacht.

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