Die Hintergründe des Krimkonflikts sind zu komplex, um sie in einer „Tagesschau“-Meldung unterzubringen. Einige Versuche, Putin und Russland zu erklären – von Kritikern und Verteidigern
Die Kritiker
Anders Aslund, Sergei Guriev, Andrew Kuchins
Russia after the Global Economic Crisis, 2010
Drei der renommiertesten RusslandÖkonomen analysieren Putins Dilemma nach dem Ende des Booms. Das Buch liest sich wie eine Vorgeschichte der Krimkrise.
Barry Ickes, Clifford Gady
Bear Traps on Russia's Road to Modernization, 2013
Die US-Experten Gaddy und Ickes stellen fest, dass nach wie vor das Klima und vor allem die Größe des Landes sinnvolle Investitionen behindern. Territoriale Expansion ist da vielleicht nicht die naheliegendste Idee
Masha Gessen
Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin, 2012
Es gibt viele Putin-Biografien. Doch diese beißende Skizze der amerikanisch-russischen Journalistin Masha Gessen kommt dem Wesen des russischen Machthabers wohl am nächsten.
Die Verteidiger
Gerhard Schröder
Klare Worte, 2014
Okay, das ist natürlich eigentlich kein Russland-Buch. Aber es gibt ein Kapitel über die Vorzüge Putins. Und da Schröder, Aufsichtsratschef der Gazprom-Tochter Nord Stream, auch seit der Krimannexion kein bisschen von seiner Begeisterung abrückt, gehört er mit in diese Liste.
Vladislav Surkov
Russian Political Culture: The View from Utopia, 2008
Der Spindoktor des Kreml ist das Mastermind hinter der Politik Putins. In diesem Essay offenbart er die Ideologie seines Chefs und legt dar, warum Russland mit dem Westen nichts zu tun haben will. (In „Russian Politics and Law“, Vol. 46 Number 5; über mesharpe.com)
Alexander Rahr
Der kalte Freund: Warum wir Russland brauchen: Die Insider-Analyse, 2011
Der Berater der BASF-Tochter Wintershall gilt als Putin-Versteher schlechthin. Er plädiert eindringlich für eine engere Zusammenarbeit Deutschlands mit Russland.