Deutschland hat im Wettstreit um Flüssiggas viele Konkurrenten. Auch in Europa gibt es bereits viele etablierte Abnehmer auf dem Weltmarkt. Dies sind die größten LNG-Importeure weltweit
Deutschland ist beim Flüssigerdgas spät dran. Noch fehlt der Bundesrepublik die Infrastruktur, um LNG im großen Stil zu importieren. Die ersten Hafen-Terminals sollen nun schnell errichtet werden, um bei der Gasversorgung von Russland unabhängig zu werden. Während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) nach Lieferanten sucht, sind andere Länder – auch in Europa – auf dem globalen LNG-Markt längst etablierte Großkunden.
Vier der zehn größten Abnehmer von Flüssigerdgas kamen 2020 aus Europa. Großbritannien lag laut dem Energie-Jahresbericht des britischen Mineralölkonzerns BP 2020 im weltweiten Vergleich auf Platz acht. Es führte demnach 18,6 Mrd. Kubikmeter LNG ein. Das habe 3,8 Prozent des globalen Importe entsprochen. Das Vereinigte Königreich übertraf die Bilanz von 2019 um 8,2 Prozent, lag allerdings leicht unter dem Ergebnis des Jahres 2010 mit 18,8 Mrd. importierten Kubikmeter Flüssigerdgas. Die Türkei kam unter den größten LNG-Importeuren auf Platz neun, Italien auf Rang zehn.