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Facebook-Leak Facebook: Aktie trotz Datenleck auf Allzeithoch

Auch Facebook-Gründer und Vorstandschef Mark Zuckerberg ist von dem jüngsten Datenleck betroffen
Auch Facebook-Gründer und Vorstandschef Mark Zuckerberg ist von dem jüngsten Datenleck betroffen
© IMAGO / Xinhua
Am Wochenende tauchten die Daten einer halben Milliarde Facebook-User in einem Hacker-Forum auf. Nutzer aus 106 Ländern sind betroffen, darunter auch deutsche Accounts. Die Aktie des Konzerns bleibt davon unberührt, sie schießt trotz Datenleck auf ein Allzeithoch

Namen, Geburtsdaten, Telefonnummern und E-Mailadressen zählen zu den persönlichen Daten, die am Wochenende millionenfach in einem Hacker-Forum veröffentlicht wurden. Konkret umfasst der geleakte Datensatz die Daten von mehr als 533 Millionen Facebook-Usern. Brisantes Detail: Auch Facebook-Chefs Mark Zuckerberg ist von diesem Datenleck betroffen (seine Facebook-ID: 4) und auch eine Handynummer von Zuckerberg wurde in dem Datensatz entdeckt.

Die Daten stammen von Usern aus 106 Ländern, davon 32 Millionen aus den USA, elf Millionen aus Großbritannien, sechs Millionen aus Indien. Auch die Daten von rund sechs Millionen deutschen Nutzern sind von dem Leak betroffen. Alon Gal, Chief Technology Officer von Hudson Rock, hatte die Daten am Wochenende entdeckt u nd auf Twitter davor gewarnt. Hudson Rock schützt andere Unternehmen vor Datenlecks und -diebstahl.

Gal hat außerdem die Initiative „Under The Breach“ gegründet , die Informationen über Datenlecks im Netz sammelt. Troy Hunt, Microsoft Regional Director, hat den Datensatz inzwischen in die Datenbank seiner Seite „ have I been pwned “ eingepflegt. Dort können User kontrollieren, ob ihre Daten bei der aktuellen Lücke dabei waren. Zuerst galt das nur für E-Mailadressen. Da in dem aktuellen Leak aber auch sehr viele Telefonnummern betroffen sind, hat Hunt die Seite aktualisiert.

Daten stammen aus Leck von 2019

Facebook spielt das Datenleck indes herunter. Die geleakten Daten sollen aus einem Datensatz aus dem Jahr 2019 stammen, schreibt etwa Liz Bourgeois von der Pressestelle des Konzerns auf Twitter: „Das sind alte Daten, über die bereits 2019 geschrieben worden war. Wir haben das Problem im August 2019 behoben“.

User lässt das wütend zurück, da der Konzern immer wieder Negativschlagzeilen im Umgang mit persönlichen Daten macht. Richard Gutjahr, Journalist aus Deutschland, kommentierte den Tweet: „Was eine arrogante, selbstgerechte ‚wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen‘-Antwort ist das? Unglaublich.“

Selbst wenn Facebook das Datenleck bereits geschlossen hat, ist das Thema wichtig: Denn die jüngste Veröffentlichung erhöht die Gefahr von Betrugsversuchen. „Eine Datenbank dieser Größe, die private Informationen wie Telefonnummern vieler Facebook-Nutzer enthält, würde sicherlich dazu führen, dass schlechte Leute die Daten nutzen, um Social-Engineering-Angriffe [oder] Hacking-Versuche durchzuführen", sagte Gal Businessinsider.

Facebook-Aktie auf Allzeithoch

Der Datensatz war im Netz mehrmals zum Verkauf angeboten worden. Es ist inzwischen so etwas wie ein Standard-Prozedere, dass diese Daten dann immer wieder zu günstigeren Preisen weiterverkauft werden. Solange, bis sie irgendwann umsonst in einem Forum landen. Wenn das passiert, haben viele Daten schon ihren Weg durchs World Wide Web gefunden und stehen auch Menschen mit rudimentären Daten-Skills zur Verfügung.

Dem Zwischenfall zum Trotz steigt die Facebook-Aktie auf ein Allzeithoch. An der Wall Street herrscht also Gleichgültigkeit. Facebook wächst nach wie vor im zweistelligen Prozentbereich – mehr Mitglieder, mehr Umsätze durch Werbung . Ende 2020 nutzten weltweit 2,8 Milliarden Menschen das Netzwerk. Es war das erste Netzwerk dieser Art, das die magische Marke von einer Milliarde Nutzern erreicht hatte.


Facebook A Aktie


Facebook A Aktie Chart
Kursanbieter: L&S RT

Danach hieß es immer wieder, dass Facebook an den Grenzen seines Wachstums angelangt sei. Trotzdem legt der Konzern immer weiter in beeindruckendem Tempo zu. Solange das so bleibt, werden Datenleaks wie das jüngste den Erfolg von Facebook kaum überlagern.

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