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Deepfake Mitarbeiter fällt auf geklonten Finanzvorstand herein – und überweist Millionen

Fake vs. Realität – mitunter lässt sich das durch moderne Technologien nicht mehr unterscheiden
Fake vs. Realität – mitunter lässt sich das durch moderne Technologien nicht mehr unterscheiden
© Christian Ohde / IMAGO
Ein Mitarbeiter denkt, in einem Video-Call mit dem Finanzvorstand und anderen Kollegen zu sprechen. Danach überweist er Millionen auf mehrere Konten. Doch die Personen waren digitale Fakes

Der britische Ingenieurkonzern Arup hat umgerechnet 23 Mio. Euro an Betrüger überwiesen, weil ein Angestellter durch Deepfakes in einer Video-Konferenz getäuscht wurde. „Wir können bestätigen, dass gefälschte Stimmen und Bilder verwendet wurden“, teilte das Unternehmen der „Financial Times“ mit. Einzelheiten nannte es nicht, da der Vorfall noch untersucht werde. Deepfakes sind gefälschte Videos, die mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellt werden und extrem realistisch aussehen.

Getäuscht wurde ein Mitarbeiter der weltweit tätigen Firma in Hongkong. Die dortige Polizei hatte - ohne den Namen der betroffenen Firma zu nennen - mitgeteilt, dass ein Angestellter bei einem ausgeklügelten Betrug dazu gebracht wurde, an einer Video-Konferenz teilzunehmen. Er habe angenommen, dass es sich bei den anderen Teilnehmern um den Finanzchef des Unternehmens und weitere Mitarbeiter handele. Doch diese waren durch KI erschaffene Fakes.

Erschaffer der Oper in Sydney

Nach Angaben der Polizei hatte der Mann zunächst zwar vermutet, er habe eine angeblich von der britischen Niederlassung des Unternehmens verschickte Phishing-E-Mail erhalten - denn darin sei von einer „geheimen Transaktion“ die Rede gewesen. Doch nach der Video-Konferenz verschwanden seine Zweifel. Denn die Deepfake-Schöpfungen sahen aus und sprachen wie die realen Kollegen, die er kannte.

Daraufhin überwies er 200 Mio. Hongkong-Dollar in 15 Transaktionen auf verschiedene Konten. Weil ihm das später doch wieder merkwürdig vorkam, fragte er in der Zentrale in London nach. Damit sei der Betrug aufgeflogen, so die Polizei.

Arup ist ein bekannter Ingenieurkonzern. Die Briten errichteten unter anderem die Oper in Sydney und das „Vogelnest“-Stadion in Peking. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 18.000 Menschen und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von umgerechnet 2,3 Mrd. Euro.

Dieser Artikel ist zuerst bei n-tv.de erschienen.

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