Der Konflikt mit Russland hat die ukrainische Wirtschaft hart getroffen. Seit 2014 hat sich das Land neue Handelswege erschlossen. Bei einer erneuten Eskalation bietet sich hier viel Angriffsfläche für Moskau
In ihrem Büro gegenüber den windgepeitschten Docks und stillstehenden Kränen des Handelsseehafens von Berdjansk im Südosten der Ukraine spricht dessen neue Direktorin Olga Saminina offen über dessen Aussichten: Es gibt keine, ohne staatliche Unterstützung und neue Kunden. Laut Saminina ist das Frachtaufkommen von durchschnittlich 4,5 Millionen Tonnen vor 2014 um das Zehnfache auf 450.000 Tonnen pro Jahr geschrumpft – eine direkte Folge des Konflikts mit den von Russland unterstützten Separatisten 100 Kilometer weiter östlich, der seit fast acht Jahren die Verkehrsverbindungen unterbricht. In dem Hafen wurden hauptsächlich Metalle, Kohle, Erdöl und Getreide umgeschlagen.