Die Flamme darf weder zu groß noch zu klein sein. Auch nicht dunkel vom Ruß, sondern hell und lodernd. Wenn Annekathrin Hoppe aus dem Fenster ihres Rathauses blickt, schaut sie auf die Fackel. Brennt sie so, wie sie soll, dann wissen die Bürgermeisterin und die ganze Stadt: Es läuft alles nach Plan in der Raffinerie PCK. Dann ist die Welt in Ordnung in Schwedt.
Zumindest war das die letzten Jahrzehnte so. Über die Druschba-Pipeline floss russisches Rohöl in die Uckermark, wurde in der Raffinerie zu Diesel und Benzin verarbeitet. Die Fackel war ein Garant für Stabilität und bescheidenen Wohlstand. Ein Licht der Hoffnung in einer strukturschwachen Gegend. Doch nun, so fürchten sie in Schwedt, könnte diese Flamme bald erlöschen.