In der Pandemie hat sich bei einigen Menschen unerwartet viel Kapital angehäuft. Bei Verbrauchern heizt das Run auf Luxusprodukte an. Investoren hingegen stürzen sich auf Start-ups. „Nie zuvor floss so viel Geld an deutsche Start-ups wie im vergangenen Jahr“, bilanzierte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) im Januar 2022 in ihrem Start-up-Barometer. Die Analysten sprachen von einem „regelrechten Start-up-Finanzierungsboom“ und „explosionsartig“ gestiegenen Investitionssummen: „Der Grund ist das neu entfachte Interesse an potenziell disruptiven Geschäftsmodellen, vor allem im Technologiebereich. Hinzu kommt, dass auf Investorenseite ein hoher Anlagedruck herrscht. Es ist viel Geld im Markt – das kommt den erfolgversprechenden Jungunternehmen derzeit zugute.“
Rekorde bei Start-ups
Laut dem Jahresbericht hat sich der Gesamtwert aller Risikokapitalinvestitionen in deutsche Jungunternehmen mehr als verdreifacht. Er stieg um 229 Prozent von 5,3 auf fast 17,4 Mrd. Euro. Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg zwar auch auf einen neuen Rekordwert. Die Steigerungsrate nahm sich mit plus 56 Prozent auf 1160 aber fast bescheiden aus. Das bedeutet: Es ist pro Abschluss sehr viel mehr Geld geflossen. „Vor allem die Zahl der Großdeals mit einem Volumen von mehr als 100 Mio. Euro ist im Vergleich zum Vorjahr von acht auf 33 förmlich explodiert“, berichtete EY. Mehr noch: Die Analysten zählten acht Finanzierungsrunden mit einem Volumen von jeweils mehr als 500 Mio. Euro. 2020 hatte es keine einzige gegeben.
Die Pandemie erweist sich laut EY eindeutig als Katalysator und Treiber dieser Entwicklung. „Der Grund ist das neu entfachte Interesse an potenziell disruptiven Geschäftsmodellen, vor allem im Technologiebereich. Hinzu kommt, dass auf Investorenseite ein hoher Anlagedruck herrscht. Es ist viel Geld im Markt – das kommt den erfolgversprechenden Jungunternehmen derzeit zugute.“