Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahrzehnten einiges erreicht in Punkto Klimaschutz. Die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen lagen 2018 um knapp 22 Prozent unter dem Wert von 1990, wie die Europäische Kommission feststellte. Verglichen mit dem Jahr 2005 ergibt sich demnach ein Rückgang um rund 19 Prozent.
Allerdings sind die 28 EU-Staaten gemeinsam nach China und den USA der drittgrößte Emittent von CO2 aus fossilen Brennstoffen weltweit. Auf sie entfielen 2018 laut der EU-Kommission neun Prozent des weltweit freigesetzten Kohlendioxids.
CO2-Gefälle in Europa
Wie in so vielen Bereichen herrscht auch beim Ausstoß klimaschädlicher Gase innerhalb Europas ein starkes Gefälle. Die Statistikbehörde Eurostat hat auf Basis von Daten der Europäischen Umweltagentur EEA die Treibhausgasemissionen für alle 28 EU-Staaten und fünf weitere Länder auf dem Kontinent zusammengetragen. Die letzten Zahlen decken das Jahr 2017 ab.
Erfasst wurden die nationalen Gesamtemissionen von Kohlendioxid, Methan, Distickstoffoxid (Lachgas) und den sogenannten F-Gasen, darunter Fluorkohlenwasserstoffe. Ihre Menge wird in CO2-Äquivalent pro Kopf ausgewiesen. Auf diese Weise lassen sich Länder unabhängig von der Einwohnerzahl direkt vergleichen.
Diese Staaten setzen in Europa am meisten Treibhausgase frei.
Belgien kam 2017 laut Eurostat auf 10,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Kopf. Das waren 0,1 Tonnen weniger als im Vorjahr. Damit lag Belgien deutlich über dem EU-Durchschnitt von 8,8 Tonnen pro Kopf. Die meisten Länder der Top 10 konnten ihre Klimabilanz seit der Jahrtausendwende verbessern. Belgien gelang in der Spitzengruppe der stärkste Rückgang. Im Jahr 2000 waren pro Kopf noch 15,1 Tonnen Treibhausgasemissionen gemessen worden.
Deutschland setzte 2017 pro Kopf 11,3 Tonnen an Treibhausgasen frei (plus 0,1 Tonnen). Im Jahr 2000 hatte der Wert noch bei 13,0 Tonnen gelegen. Deutschland ist in der EU mit Abstand der größte Verursacher von CO2. 2018 stammten 21,8 Prozent des Kohlendioxids aus fossilen Brennstoffen laut EU-Kommission aus Deutschland. Auf den Plätzen folgten das Vereinigte Königreich (10,8 Prozent) und Italien (zehn Prozent).
Irland gehört entgegen seines grünen Images zu den größten Verursachern von Treibhausgasen in Europa. 13,3 Tonnen pro Kopf (minus 0,1 Tonnen) waren es laut Eurostat 2017. Wenigstens konnte Irland die Bilanz seit dem Jahr 2000 (18,5 Tonnen) deutlich senken.
Kein Land in Europa stößt pro Einwohner so viel klimaschädliche Treibhausgase aus wie Luxemburg. Das Großherzogtum kam 2017 laut der Statistik auf 20,0 Tonnen CO2-Äquivalent pro Kopf (plus 0,1 Tonnen). Wenigstens zeigt der Trend in die richtige Richtung. 2000 lag der Wert noch bei 24,4 Tonnen. Außerdem leben in Luxemburg gerade einmal rund 600.000 Menschen.