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Große Verunsicherung Deutschland in der Krise: 7 Thesen für eine Wende zum Besseren

Olaf Scholz in den Nächten vor dem Koalitionsbruch in seinem Büro im Kanzleramt
Der Bundeskanzler allein zu Haus: Olaf Scholz in den Nächten vor dem Koalitionsbruch in seinem Büro im Kanzleramt
© Liesa Johannssen/Reuters
Noch mal vier Jahre Trump in den USA, ein großes politisches Vakuum in Deutschland und ein Krieg mitten in Europa: Die Unsicherheit über die neue Weltunordnung ist groß. Deutschland und Europa müssen sich endlich neu aufstellen. Ein Weckruf 

Am frühen Morgen des 6. November ist es seltsam still und leer im Berliner Regierungsviertel. Dichter Nebel zieht durch die Straßen der Hauptstadt, als die ersten Wahlergebnisse aus den USA über den Atlantik nach Europa tickern, als Wisconsin ausgezählt ist und sich abzeichnet, wer die nächsten vier Jahre das mächtigste Land der Erde regieren wird. Eine Kehrmaschine schrubbt über die verwaisten Boulevards am Brandenburger Tor. 

Es wirkt wie die Stille des Schocks, vielleicht auch wie die Stille vor dem nächsten Sturm. Ausgerechnet in jenen Stunden nämlich, in denen eine deutliche Mehrheit jenen Mann erneut in das mächtigste Amt der Welt wählt, von dem es immer hieß, dass die Bundesregierung auf ihn am allerwenigsten vorbereitet sei – ausgerechnet jetzt steuert genau diese Regierung ihrem eigenen Kollaps entgegen. Als hätte es noch eines Beweises für die desolate Lage Europas gebraucht: Das Land, das sich selbst in Krisen gern als Anker der Stabilität feiert, liefert ihn.

Der Wahlsieg Donald Trumps in den USA, das politische Vakuum in Deutschland und der mit unverminderter Wucht tobende Krieg Russlands gegen die Ukraine offenbaren eine dramatische Schwäche Europas: Obwohl die Risiken seit mehr als zehn Jahren offensichtlich sind, haben Deutschland und die europäischen Staaten insgesamt keinerlei Fortschritte gemacht, sich aus ihren großen Abhängigkeiten zu befreien – wirtschaftlich nicht, militärisch nicht und politisch auch nicht. 

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