Diese Industriezweige verbrauchen am meisten Energie
Die Industrie ist Spitzenreiter beim Energieverbrauch in Deutschland. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) liegt sie mit 29 Prozent knapp vor den privaten Haushalten (28 Prozent) und dem Verkehr (27 Prozent). Gewerbe, Handel und Dienstleistungen folgen mit 16 Prozent. Im Ranking der Industriezweige mit dem höchsten Energieverbrauch kam die Kunststoffindustrie auf dem zehnten Platz. Für die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren wurden laut Destatis 2021 bundesweit 23,2 Milliarden Kilowattstunden (kWh) verbraucht. Platz elf ging an den Maschinenbau (19,9 Milliarden kWh).
Die Metallerzeugung und -bearbeitung verschlingt enorme Mengen an Energie. Geht es aber um die Produktion von Waren aus dem Werkstoff, fällt die Bilanz deutlich niedriger aus. Die Herstellung von Metallerzeugnissen kam auf Platz neun beim industriellen Energieverbrauch. Er belief sich den Angaben zufolge 2021 auf 23,8 Milliarden kWh.
Bis zur Autoindustrie auf Platz sieben verläuft die Statistik der energieintensivsten Branchen recht linear. Für die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen wurden demnach 2021 bundesweit 37,0 Milliarden kWh an Energie benötigt.
Bei Platz sechs macht die Statistik einen ersten Sprung nach oben. Die Nahrungs- und Futtermittelindustrie rangierte mit deutlichem Vorsprung vor der Autoindustrie auf Platz sechs. Sie verschlang laut der Auswertung 60,2 Milliarden kWh im Jahr.
Die Glasindustrie stand besonders im Fokus, als im Krisenwinter 2022/23 für viele Unternehmer die Gaspreise in die Höhe schossen. Die Branche „Herstellung von Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden“ kam im Destatis-Ranking auf Platz vier der energieintensivsten Industriezweige in Deutschland. Ihre Bilanz belief sich auf 80,4 Milliarden kWh.
Soll die Metallindustrie in Deutschland eine Zukunft haben? Dieser Frage kommt in der Debatte um einen Preisdeckel für die Industrie eine zentrale Bedeutung zu. Die Zahlen von Destatis verdeutlichen, warum das so ist. Der Bereich „Metallerzeugung und -bearbeitung“ rangierte 2021 mit 254,2 Milliarden kWh auf dem zweiten Platz. Das war mehr als zehnmal so viel Energie wie bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (Platz neun).
Die Chemische Industrie ist mit Abstand der größte Energiekonsument der deutschen Wirtschaft. Die Herstellung chemischer Erzeugnisse verbrauchte laut dem Ranking 2021 rund 324,1 Milliarden kWh an Energie. Das war exakt die Menge der Branchen von Platz vier bis zehn zusammengenommen.