Die Fußball-EM 2024 kostet die Städte, in denen Partien stattfinden, Millionen. In Summe investieren Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart mehr als 292 Mio. Euro für Stadien, Sicherheit und Fanfeste.
Das Bundesinnenministerium ist insgesamt zufrieden mit dem Start der Fußball-EM. Die erste Bilanz sei positiv, „die Sicherheitsmaßnahmen greifen“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Maximilian Kall, am Montag in Berlin. Natürlich habe es Vorfälle wie in Gelsenkirchen gegeben, auch mit Hooligans.
Sicherheit auch Kostenfaktor bei Fußball-EM
Die Polizei habe die Lage dort aber schnell bewältigt, auch weil sie gut vorbereitet gewesen sei. Am Sonntagnachmittag war es in der Innenstadt der nordrhein-westfälischen Stadt zu einer Auseinandersetzung zwischen serbischen und englischen Fans gekommen.
Dass die Europameisterschaft mit etwa zwölf Millionen Gästen eine „große Sicherheitsherausforderung“ sein würde, sei schon vor dem Eröffnungsspiel am Freitag klar gewesen, sagte der Sprecher. Er verwies darauf, dass zusätzlich zu den Polizeibeamten der Länder täglich 22.000 Bundespolizisten für die EM im Einsatz seien. Das trägt dazu bei, dass Sicherheit in allen Austragungsorten ein großer Kostenfaktor ist.
Das geben deutsche Städte für die Fußball-EM aus
Die Stadt Köln gibt mehr als gedacht für die Fußball-EM 2024 aus: 13,8 Mio. Euro hatte die Domstadt zunächst verplant, teilt ein Pressesprecher der Oberbürgermeisterin mit. Allerdings koste ein zusätzliches Public Viewing mindestens 2,28 Mio. Euro mehr. Köln gebe also mindestens 16,12 Millionen und maximal 18,22 Mio. Euro aus.
Düsseldorf stellt für die Euro 2024 nach Angaben eines Stadtsprechers Mittel in Höhe von insgesamt 20.510.153 Euro bereit. „Die wesentlichen Punkte im städtischen Budget für die Uefa EURO 2024 sind Sicherheit (6 Mio.), Fanzonen (7,4 Mio.), Besucherservice, Bürgerbeteiligung und Veranstaltungen (3,3 Mio.).“ Zusätzlich habe der Betreiber „in jüngerer Vergangenheit“ etwa 20 Mio. Euro ins Stadion investiert.
Rund 21 Mio. Euro lässt sich München die EM 2024 eigenen Angaben zufolge kosten. Am teuersten seien die Sicherheit (8 Mio. Euro), die Fanzone (5 Mio. Euro) sowie die Durchführung der Veranstaltung (4,8 Mio. Euro). In der Allianz-Arena „wurden lediglich Steh- in Sitzplätze umgewandelt. Dementsprechend halten sich die Beträge hier in Grenzen.“
Dortmund hat die Anfrage des Stern bislang nicht beantwortet. Nach Recherchen der „ARD Sportschau“ kalkuliert die Stadt aber mit 21 Mio. Euro Ausgaben für die EM.
„Die Freie und Hansestadt Hamburg kalkuliert mit bis zu 30 Mio. Euro für die Umsetzung des Turniers in Hamburg (darunter Sicherheitskosten, die sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau berechnen lassen, da sie u.a. abhängig sind von der Zahl der eingesetzten Kräfte)“, so ein Sprecher der Hamburger Innenbehörde.
„Für ihre Rolle als Host City der UEFA EURO 2024 stellt die Landeshauptstadt für die Ausrichtung der Spiele in Stuttgart und verschiedensten begleitenden Events über sechs Wochen rund 38,4 MIo. Euro zur Verfügung“, schreibt ein Pressesprecher der Stadt. Aus der genauen Aufschlüsselung wird ersichtlich: Das Projektmanagement hat fast 8,5 Mio. Euro gekostet, die Fanzone schlägt mit fast 5,4 Mio. Euro zu Buche. Für die Sicherheit gibt Stuttgart mehr als 3,2 Mio. Euro aus. Die Sanierung des Stadions hat 139,5 Mio. Euro gekostet. „Davon trägt der VfB Stuttgart als Pächter und Hauptnutzer 61 Mio. Euro“, so der Pressesprecher. Er verweist aber auch auf die Einnahmen der Stadt durch die EM, die sich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt „nicht seriös beziffern“ lassen.
Für die Durchführung der Euro 2024 hat der Berliner Senat insgesamt 83,7 Mio. Euro bereitgestellt. Eine Pressesprecherin betont aber, dass von den Gesamtausgaben etwa 70 bis 75 Mio. Euro in Berlin bleiben – mehr als ein Drittel etwa als Investitionen in das Olympiastadion Berlin und den Olympiapark.
Dieser Artikel ist eine Übernahme des Stern, der wie Capital zu RTL Deutschland gehört. Auf Capital.de wird er zehn Tage hier aufrufbar sein. Danach finden Sie ihn auf www.stern.de.