Am 31. Mai 1968 brach im Hamburger Hafen das Zeitalter der Containerschiffe an. Das erste Vollcontainerschiff, die 213 Meter lange „American Lancer“, wurde auf der Elbe mit Wasserfontänen und vom Wirtschaftssenator empfangen. Die Containerschifffahrt revolutionierte den weltweiten Handel. Früher war das Entladen von Schiffen eine zeitraubende Angelegenheit, die sich gern über mehrere Tage erstreckte. Die normierten Container ermöglichten die Automatisierung der Prozesse.
Globalisierung ist ohne Containerhäfen undenkbar
Wein aus Chile, Äpfel aus Südafrika, Produktpiraterie aus China: Die Globalisierung ist ohne Containerhäfen undenkbar. Die Umschlagkapazitäten von Containerschiffen und Containerhäfen werden in der Maßeinheit TEU berechnet. Sie steht für Twenty-foot Equivalent Unit.
Ein TEU entspricht einem Standardcontainer von rund sechs Metern Länge. Unser Ranking basiert auf der Statistik des World Shipping Council. Dessen 20 Mitglieder repräsentieren laut der Interessenvereinigung rund 90 Prozent der Kapazitäten auf den Containerschiffslinien weltweit. Das World Shipping Council sitzt in Washington, D.C. und in Brüssel.
Dies sind die sieben größten Containerhäfen der Welt:
Die größten Containerhafen der Welt
Guangzhou im Süden der Volksrepublik China wird gern als „Fabrik der Welt“ bezeichnet. Tausende von multinationalen Firmen sind in der Millionenmetropole mit einer Niederlassung vertreten. Das Wachstum im Hafen von Guangzhou ist ungebrochen. Die aktuellen Zahlen des World Shipping Council stammen aus der Jahresbilanz 2016. Damals setzte der Hafen von Guangzhou 18,85 Millionen Container um. 2012 waren es noch 14,74 Millionen Container. Die Guangzhou Port Group ist zu hundert Prozent in staatlichem Besitz.
Der Hafen von Hongkong hat hingegen in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. 2012 wurden hier noch Waren im Volumen von 23,12 Millionen Containern umgeschlagen. Danach verzeichneten die Jahresbilanzen einen steten Rückgang. Zuletzt kam der Hafen in der chinesischen Sonderverwaltungszone auf 19,81 Millionen Container. Das ist aber immer noch ziemlich genau doppelt so viel wie das Jahresvolumen im Hamburger Hafen (8,91 Millionen).
Der Containerhafen der südkoreanischen Industriemetropole Busan liegt weltweit auf Platz fünf. 19,85 Millionen Standardcontainer wurden hier 2016 umgeschlagen, wie das World Shipping Council mitteilte. Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren stets leicht gestiegen. 2012 lag das Jahresvolumen noch bei 17,04 Millionen Containern. Die Busan Port Authority wurde 2004 gegründet, um den Logistikstandort auszubauen.
Einen wahren Boom hat in den vergangenen Jahren der chinesische Ningbo-Zhoushan-Hafen erlebt. Er entstand 2004 durch die Zusammenlegung der Häfen von Ningbo und Zhoushan an der Ostküste Chinas. Der Containerhafen profitiert von der Nähe zur Metropole Shanghai. 2016 wurden hier 21,60 Millionen Container umgeschlagen. Vier Jahre zuvor waren es noch 16,83 Millionen.
Was das Silicon Valley für die USA ist, ist Shenzhen für die Volksrepublik China. Die Stadt mit dem Status einer Sonderwirtschaftszone im Süden des Landes grenzt an Hongkong. Shenzhen gilt als eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Ihr Containerhafen ist nach Angaben des World Shipping Councils mit 23,97 Millionen umgeschlagenen Standardcontainern der drittgrößte seiner Art.
Singapur liegt weiterhin mit großem Abstand vor Shenzhen auf Platz zwei der größten Containerhäfen der Welt. Allerdings ist der Vorsprung des Stadtstaats in den vergangenen Jahren stetig geschmolzen. 2012 wurden 31,65 Millionen Container umgeschlagen. Zuletzt waren es noch 30,90 Millionen TEU.
Angesichts der Vormachtstellung der chinesischen Containerhäfen ist es nur passend, dass auch Platz eins an die Volksrepublik geht. Der Hafen von Shanghai thront mit 37,13 Millionen Containern scheinbar uneinholbar an der Spitze des Rankings des World Shipping Councils. Das Jahresergebnis ist fast doppelt so hoch wie das von Guangzhou auf Platz sieben.