Auf dem Automobilmarkt überrollen Hersteller aus China die deutsche Konkurrenz. Auch in der Chemieindustrie rüstet Peking auf und drängt auf den Weltmarkt. Deutsche Konzerne wie BASF, Merck und Lanxess suchen nach der richtigen Antwort
Rohrleitungen, Straßen, Gebäude, riesige Tanks und Piers: Auf dem acht Quadratkilometer großen Gelände auf der Insel Donghai vor den Toren der südchinesischen Großstadt Zhanjiang nimmt der neue Verbundstandort von BASF Gestalt an. Wo vor fünf Jahren nichts zu sehen war außer einer Sandfläche, produziert das Unternehmen heute bereits Chemikalien. Noch fehlt das Herzstück des 10-Mrd.-Euro-Projekts: der Steamcracker, der die langen Kohlenwasserstoffketten von Rohbenzin aufspaltet und damit ganz am Anfang des Wertschöpfungsprozesses in der Chemie steht. Aber zwei Fabriken arbeiten schon, eine dritte soll demnächst in Betrieb gehen.