Bisher
… heißt eines der weltweit größten Umweltprobleme: Plastik. Global fallen jedes Jahr 400 Millionen Tonnen Kunststoffmüll an, vieles davon landet in der Natur und verrottet jahrzehntelang nicht.
Aber Jetzt
… hofft ein Start-up aus Hamburg, die Lösung gefunden zu haben: ein belastbares, aber vollständig biologisch abbaubares Material. Die Gründerinnen – Verfahrenstechnikerin Anne Lamp und Unternehmensberaterin Johanna Baare – haben mit Traceless bereits eine Pilotanlage aufgebaut, die ihren neuartigen Kunststoffersatz produziert. Aus ihm lassen sich Folien, Formteile oder Beschichtungen herstellen – obwohl er schlicht auf Resten aus der Getreideverarbeitung basiert.
Künftig
… könnte das Material an vielen Punkten Plastik ersetzen. Zurzeit entwickelt Traceless erste Pilotprodukte, etwa eine Versandtüte für den Onlinehändler Otto oder Verpackungslösungen für die Lufthansa.
Traceless, der Plastikersatz




„Ein Gartenstuhl macht wenig Sinn“
Frau Lamp, wo ist der Unterschied zu anderen Plastikersatzstoffen, die sich nachhaltig nennen, etwa Biomüllbeuteln?
ANNE LAMP: Traceless ist chemisch gesehen kein Plastik, auch kein Bioplastik. Es besteht aus sogenannten natürlichen Polymeren. Da die Natur diese Moleküle selbst produziert hat, kann sie sie auch problemlos wieder abbauen.
Was war Ihre größte Herausforderung bisher?
Wir müssen das Material in großen Mengen herstellen, um wirklich einen Impact zu erzeugen. Dafür brauchen wir schnell große Anlagen, und dafür ist viel Kapital nötig. Unsere Pilotanlage haben wir 2021 gebaut, darauf produzieren wir nun in ersten größeren Mengen.
Wo sind die Grenzen des Materials?
Traceless ist kompostierbar. Das heißt, dass es sich unter Witterungseinflüssen zersetzt. Ein Gartenstuhl daraus würde also wenig Sinn machen.