Ja, Deutschland wird immer älter. Aber trotz des demografischen Wandels verzeichnen die Schulen bundesweit eine erhöhte Nachfrage. Zu Beginn des Schuljahres 2020/2021 ist in allen Bundesländern die Zahl der neuen Schüler gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Deutschlandweit wurden demnach 19.300 mehr Einschulungen als im Vorjahr registriert. Das entsprach einem Plus von 2,6 Prozent. Einige Regionen zählten aber ein Vielfaches an Kindern im sogenannten einschulungsrelevanten Alter (5- bis 7-Jährige).
Mehr neue Schüler in Deutschland
„Eine Ursache für den Gesamtanstieg der Einschulungszahlen dürfte die verstärkte Zuwanderung in den vergangenen Jahren sein“, erklärten die Statistiker. Sie sahen bei neuen Schülern mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Vergleich zu Ende 2018 ein Plus von 10,0 Prozent. Bei den Schulanfängern mit deutscher Staatsangehörigkeit waren es nur 1,6 Prozent mehr.
Die allermeisten Kinder (93,4 Prozent) begannen ihre Schulausbildung an einer Grundschule. 3,2 Prozent wurden an Förderschulen eingeschult, 2,5 Prozent an Gesamtschulen und 0,9 Prozent an Freien Waldorfschulen. Letztere verzeichneten verglichen mit dem Vorjahr ein leichtes Minus von 1,4 Prozent. Bei allen anderen Schulformen stieg die Zahl der Einschulungen.
Diese Bundesländer hatten im Schuljahr 2020/2021 die meisten neuen Schüler.
#10 Baden-Württemberg
Baden-Württemberg verzeichnete im Schuljahr 2020/2021 laut dem Statistischen Bundesamt 2,1 Prozent mehr Einschulungen als im Vorjahr. Das war bundesweit der zehnthöchste Zuwachs und entsprach 102.500 zusätzlichen Schulanfängern. Die Statistik zu den Einschulungen basierte noch auf vorläufigen Daten.
#9 Thüringen
Thüringen zählte 18.900 mehr Einschulungen als im Schuljahr 2019/2020. Dieses Plus von 2,3 Prozent bedeutete im bundesweiten Vergleich Platz neun.
#8 Brandenburg
Brandenburg kam ebenfalls auf 2,3 Prozent zusätzliche neue Schüler. Ihre Zahl lag mit 22.900 Kindern aber über dem Wert aus Thüringen, weshalb wir Brandenburg auf Platz acht einordnen.
#7 Hamburg
Hamburger Grund-, Förder- und Gesamtschulen mussten sich im Schuljahr 2020/2021 auf 2,6 Prozent zusätzliche Schüler einrichten. Das entsprach 17.600 Kindern und dem deutschlandweiten Mittelwert.
#6 Nordrhein-Westfalen
Den erreichte auch Nordrhein-Westfalen. Ein Einschulungs-Plus von 2,6 Prozent ergab im bevölkerungsreichsten Bundesland 165.700 zusätzliche Schüler.
#5 Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz war das erste Bundesland mit überdurchschnittlich vielen neuen Schülern. Die Behörden zählten 36.900 zusätzliche Schulanfänger, 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
#4 Saarland
Im Saarland waren es zwar nur 7900 neue Schüler. Das entsprach aber einem Zuwachs von 4,1 Prozent und bedeutete Platz vier unter den Bundesländern.
#3 Schleswig-Holstein
Das Spitzentrio spielte in einer eigenen Liga. Schleswig-Holstein kam auf 73 Prozent mehr neue Schüler als das viertplatzierte Saarland. Im Vergleich zum Vorjahr belief sich das Plus auf 7,1 Prozent oder 26.400 zusätzliche Einschulungen. Schleswig-Holstein gibt damit den Trend vor: Alle drei Bundesländer an der Spitze dieser Rangliste liegen in Norddeutschland.
#2 Bremen
Bremen zählte den Angaben zufolge exakt 6000 mehr Schulanfänger als im Schuljahr 2019/2020. Damit belief sich das Plus auf 8,2 Prozent.
#1 Niedersachsen
Niedersachsen verzeichnete ebenfalls 8,2 Prozent mehr neue Schüler. In absoluten Zahlen lag der Flächenstaat aber natürlich weit vor dem Nachbarn Bremen. Die Statistiker zählten in Niedersachsen 73.000 mehr Einschulungen. Schlusslicht der Bundesländer war Mecklenburg-Vorpommern (0,1 Prozent), gefolgt von Hessen (0,8 Prozent), Sachsen-Anhalt (0,9 Prozent), Bayern (1,0 Prozent) und Berlin (1,2 Prozent). Für Sachsen lagen noch keine Zahlen vor.