Das hohe internationale Ansehen von Brasiliens Präsident Lula basiert auf seinem Ruf als Umweltschützer. Aber er braucht zu Hause viel Geld zur Linderung der Armut – und setzt dabei ausgerechnet auf den Ausbau der Ölförderung
Vor der modernistischen Architektur des Präsidentenpalastes von Brasilia sinnierte ein triumphierender Luiz Inácio Lula da Silva schon bei seinem Amtsantritt über den komplexen Balanceakt, der vor ihm lag. „Die Welt erwartet von Brasilien, dass es bei der Bewältigung der Klimakrise wieder eine Führungsrolle übernimmt“, sagte er zu den Menschen, die sich im Januar des vergangenen Jahres zu seiner Amtseinführung versammelt hatten. „Und ein Beispiel für ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Land zu sein, das in der Lage ist, das Wirtschaftswachstum voranzutreiben.“