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Beatrix Keim Auto-Expertin: „Es ist ein Wake-up-Call für VW“

Mitarbeiter von Volkswagen stehen mit Fackeln vor dem VW Werk in Osnabrück
Mitarbeiter von Volkswagen stehen mit Fackeln vor dem VW Werk in Osnabrück
© dpa / Guido Kirchner / Picture Alliance
Miese Zahlen, Frust in der Belegschaft, harte Verhandlungen: Bei VW brennt die Hütte. Die Krise habe jetzt alle wachgerüttelt, sagt die Auto-Expertin Beatrix Keim. Welche Werke schließen und was für Einsparungen auf Mitarbeiter zukommen könnten

Capital: Frau Keim, der Gewinn von VW ist im dritten Quartal um mehr als 60 Prozent eingebrochen: Wie schlecht steht es um den Autobauer?
BEATRIX KEIM: Wenn man sich nur die Q3-Zahlen anschaut, ist der Einbruch zum Vorquartal natürlich schon massiv, aber insbesondere in der Automobilindustrie muss man Zahlen mittel- bis langfristig sehen. VW hat auch hier Probleme, aber es ist kein so dramatisches Bild wie die Q3 Zahlen. Das dritte Quartal fällt generell immer etwas schwächer aus, weil weniger Menschen in den Sommer- und Urlaubsmonaten ein Auto kaufen. Dazu kommt, dass die Menschen verunsichert sind beim Kauf von Fahrzeugen: Kommt das Verbrenner-Aus oder wird es verschoben? Werden die chinesischen E-Autos wegen der Strafzölle teurer oder die europäischen wegen der CO2-Flottenregelung ab 2025 günstiger? Die schlechten Daten könnte der Konzern nun aber sogar als Argumentation gegenüber den Forderungen der Gewerkschaft nutzen.

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