Wo ist die Junghans-Uhr, wenn man sie braucht? Hannes Steim wirkt ein bisschen verärgert. Der Chef lehnt an einer Wand in der Eingangshalle von Gut Berneck, einer Burg im Schwarzwaldstädtchen Schramberg, die das Firmengenie Arthur Junghans einst für seine Familie hatte erbauen lassen. Wer durchs Fenster schaut, sieht in der Ferne die alten Produktionsgebäude des Unternehmens, einen in den Berg eingelassenen Terrassenbau. Vier Autominuten entfernt liegt die fast 140 Jahre alte Villa Junghans, das frühere Heim von Erhard, dem Firmengründer und Vater von Arthur. Alles hier an diesem Ort ist mit den Uhrenfabrikanten verflochten, alles in Schramberg ist Junghans. Und ausgerechnet jetzt, in diesem sonnigen Moment, der sich so gut für ein Foto eignet, ist keine Wanduhr von Junghans da. Steim schüttelt den Kopf. „Das muss sich ändern.“
Traditionsuhren Wie dem Uhrenhersteller Junghans ein erstaunliches Comeback gelang
Die „Wecker-Mädchen“ waren jahrzehntelang eine Motiv bei Junghans
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Vor 15 Jahren sah es so aus, als hätte für Junghans die letzte Stunde geschlagen. Der einstige Weltmarktführer stand vor dem Aus. Doch mit neuen Eigentümern glückte die Wiederauferstehung