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Neustart Wie der Ausbruch aus dem goldenen Käfig gelingt

Und tschüs! Ein Jobwechsel kann sich als Befreiung erweisen
Und tschüs! Ein Jobwechsel kann sich als Befreiung erweisen
© Pixabay / rawpixel
Die tägliche Routine im Job schlägt immer stärker aufs Gemüt, aber das Hamsterrad dreht sich unerbittlich weiter. So kann der Ausstieg gelingen

In der US-Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993) erlebt Bill Murray als Wettermoderator gefangen in einer Zeitschleife immer wieder ein und denselben Tag. Ähnlich fühlen sich viele Menschen: arbeiten, essen, schlafen – und das Ganze von vorne.

Vermutlich hat jeder schon mal davon geträumt auszusteigen und neu zu beginnen. Sein Leben zu entschleunigen oder etwas gefühlt Sinnvolleres zu tun. Pläne aus jüngeren Jahren nicht noch länger aufzuschieben. Doch das vielzitierte Hamsterrad zu stoppen und dem Alltag Adieu zu sagen, ist in der Praxis schwerer als in der Theorie. 6 Tipps, die dabei helfen.

# 1 Ehrliche Selbsteinschätzung

Zu wissen, was einen unglücklich macht, ist vergleichsweise einfach. Schwieriger ist oft das Gegenteil - klar vor Augen zu haben, was zufrieden macht und zu einem passt. Nicht für jeden macht es Sinn, zur Selbstfindung an einen abgeschiedenen Ort zu reisen und auf die innere Erleuchtung zu hoffen. Das kann funktionieren, möglich ist aber auch, dass offene Fragen nur mitgenommen und unbeantwortet wieder zurückgebracht werden. Hören Sie vor einem solchen Trip in sich hinein, ob Sie der Typ sind, für den ein Rückzug förderlich ist, oder ob Sie eher im engen Austausch mit Familie und Freunden zuhause weiterkommen.

# 2 Richtige Vorbereitung

Die neue Selbstverwirklichung erfordert nicht nur Mut, sondern vor allem einen Plan. In dem muss nicht jedes Detail stehen, aber unvorbereitet sollte niemand seinen Job und sein Gehalt aufgeben. Auch wer Rücklagen hat und ein paar Monate ohne Einkünfte überbrücken kann, sollte wissen, wohin er will. Es geht um ein Umdenken in der Lebensplanung – um andere Werte und eine neue Definition von Erfolg. Wer bisher in einer komfortablen Festanstellung war, muss sich an Unsicherheiten gewöhnen. Das klappt nicht von heute auf morgen.

# 3 Finanzielle Absicherung

Liegen die angesprochenen Rücklagen noch nicht auf dem Konto bereit, steht vor dem Neustart ein strikter Sparplan auf der Agenda. Das kann Einschnitte erfordern, die erst schmerzhaft erscheinen: weniger Urlaub, weniger auswärts essen, weniger neue Klamotten. Positive Begleiterscheinungen des Sparkurses: Sie haben endlich einen günstigeren Stromanbieter, einen besseren Mobilfunktarif, eine nicht zwingend notwendige Versicherung weniger. Kalkulieren Sie genau, wie viel Sie zum Leben und für Ihre Altersvorsorge mindestens brauchen, und welche Einnahmen Sie daher auch künftig generieren müssen. Ein paar Monate ein Haushaltbuch zu führen oder eine entsprechende App zu nutzen, kann helfen.

# 4 Pläne mit anderen besprechen

„Eigentlich müsste ich echt mal was anderes machen“-Gespräche haben wir alle wohl schon an so einigen Abenden mit Freunden geführt - und je später der Abend wurde, umso leidenschaftlicher. Jetzt aber steht der nächste Schritt an: dem Umfeld klarmachen, dass es einem tatsächlich ernst ist. Das bedeutet zum einen: Kritik aushalten von denen, die diesen Mut für unüberlegten Leichtsinn halten. Aber im Idealfall auch viel Zuspruch bekommen von denen, die insgeheim den gleichen Wunsch hegen. Beides kann unterstützen. Denn die Skeptiker treiben dazu an, alle Pläne nochmal auf Herz und Nieren zu prüfen.

# 5 Mit Gleichgesinnten vernetzen

Suchen Sie Inspirationen und Tipps auf allen Kanälen. Für fast jede Lebenslage gibt es heute Gruppen in sozialen Netzwerken. Schließen Sie sich den für Sie passenden Communities an, nehmen Sie an Workshops oder ähnlichen Infoveranstaltungen zu Ihren Interessen teil, lernen Sie Gleichgesinnte kennen. Vielleicht ist jemand dabei, der beim Ausstieg aus dem goldenen Käfig schon einen Schritt weiter ist und Vorbild oder Mentor sein könnte.

# 6 Realistisch bleiben

Ausstieg aus dem alten Trott und Einstieg in ein anderes Leben gehen nicht nahtlos ineinander über. Die Erwartungen sollten nicht zu hoch sein. Es ist wahrscheinlich, dass die neue Aufgabe oder der neue Lebensinhalt nicht sofort reich machen und auch jetzt nicht jeder Tag mit einem Feuerwerk an Glücksmomenten beginnt. Für eine Übergangszeit kann auch zunächst ein sogenannter Brückenjob Sinn machen – im Tourismus etwa gibt es oft die Möglichkeit für einen Saisonjob. Auch der Wechsel von Voll- auf Teilzeit ist eine Option.

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