Die Kollegin hatte wieder einen guten Einfall. Und auch der Kollege, der sonst eigentlich nur durch seinen tiefen Büroschlaf auffällt, konnte im Meeting mit einer tollen Idee punkten. Nur Ihnen fällt schon seit Wochen nichts Neues mehr ein. Und dabei haben Sie schon alles ausprobiert: Spazierengehen zum Kopf frei kriegen, siebeneinhalb Stunden Schlaf, nicht zu viel Kohlenhydrate in der Mittagspause. Und trotzdem ist da nur diese dröhnende Leere im Kopf. Bevor Sie hyperventilieren: Das ist normal. Unser Kopf kann nicht immer auf 130 Prozent fahren. Manchmal schafft er eben nur 70 Prozent. Kommen anhaltende Müdigkeit, Schlappheit und Appetitlosigkeit hinzu, sollten Sie zwar einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Ist es bloß der leere Kopf, können Ihnen diese Tricks helfen, wieder kreativer zu werden:
#1: Zeit nehmen
Gute Ideen rauschen zwar manchmal blitzartig ins Hirn. Meistens aber nicht. Nehmen Sie sich Zeit, Ihren Gedanken nachzugehen. Auch wenn sich das simpel anhört: Assoziieren Sie auf einem weißen Blatt Papier, haben Sie keine Angst, unsinnige Wörter aufzuschreiben. Nicht alle guten Eingebungen ergeben sofort Sinn. Kreativität braucht Zeit.
#2: Keine Angst vorm Scheitern
Wenn Ihnen beim Brainstormen nicht sofort die geniale Idee kommt, nach der Sie so lange suchen: Nicht schlimm. Druck lässt gute Einfälle nicht unbedingt wachsen. Er hält sie klein. Düngen Sie also Ihren Kopf mit guten Gefühlen statt mit Stresshormonen. Wenn Ihnen also beim ersten Mal und auch beim zweiten nichts einfällt, sagen Sie sich: Beim dritten Mal funktioniert’s bestimmt.
#3: Perfektion gibt es nicht
Die perfekte Idee ist bloß ein Hirngespinst. Wenn Ihnen noch einige Macken an Ihrem Entwurf auffallen oder Ihre Idee noch nicht passgenau umsetzbar ist, verzweifeln Sie nicht daran. Arbeiten Sie weiter. Genies gibt es nicht. Auch großartige Ideen wurden häufig transformiert.
#4: Legen Sie das Handy weg!
Wer schon mit #1 und #2 seine Probleme hatte, der sollte sich diesen Punkt ganz genau ansehen. Denn wer es als Qual empfindet, auf einem Blatt Papier zu kritzeln oder mal ein paar Löcher in die Luft zu gucken, kann sich nicht mehr langweilen. Müssen wir ja auch nicht mehr. Haben wir gerade mal ein paar Augenblicke frei, zücken wir das Smartphone. Schließlich ist im Internet nie Langeweile. Die braucht man aber manchmal, um Einfälle aus dem Hirn zu wringen. Also: Legen Sie Ihr Handy weg! Langweilen Sie sich. So entsteht Kreativität.
#5: Bye, bye Schreibtisch
Das mit dem Kritzeln hat es nicht gebracht? Kein Problem. Legen Sie den Stift beiseite, verlassen Sie den Tisch und das Büro. Machen Sie etwas, das Ihre Routine durchbricht. Springen Sie Trampolin, gehen Sie schwimmen, legen Sie sich auf den Rasen und gucken in den Himmel. Oder machen Sie etwas ganz anderes. Hat nicht Einstein schon gesagt: Wahnsinn ist, wenn man immer wieder das Gleiche tut, aber andere Resultate erwartet?
#6: Warum?
Finden Sie bei einem Problem einfach keine Lösung, kommt Ihnen der rettende Einfall vielleicht, indem Sie anders über das Problem nachdenken . So wie Kinder das tun. Die fragen nämlich gern „Warum?“. Wann haben Sie sich das zuletzt gefragt? Viele Dinge erscheinen uns einfach logisch, dabei haben wir sie nie durchdacht. Stellen Sie sich häufiger die Warum-Frage, versuchen Sie wie ein Kind zu denken, alles zu hinterfragen, also ganz von vorn und ohne Ihr Vorwissen zu denken.
#7: Vergessen Sie Überstunden
Wie bereits in #1 erläutert, gute Ideen brauchen Muße. Und die kommt meistens nicht in der 48. Stunde der Woche. Wer also denkt, in den Überstunden sprühen die neuronalen Verknüpfungen Funken, der irrt. Überstunden bringen gar nichts , das haben mittlerweile einige Studien bewiesen. Statt vor dem Chef mit Durchhaltevermögen vorm Laptop zu glänzen, gehen Sie lieber nach Hause und machen das, was Ihnen Freude bereitet. Wer ausgeruht ist und glücklich, dem kommen auch bessere Ideen.