Die beiden Schleusenpaare in Brunsbüttel – und die beiden anderen gut 100 Kilometer weiter nordöstlich in Kiel – sind die Pforten des Nord-Ostsee-Kanals. Der einst in einem technischen Kraftakt ausgeschaufelte Querweg durch Schleswig-Holstein macht den Verkehr zwischen Nordeuropas Meeren schneller, billiger und sicherer. Der Kanal ist die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt und spart Kapitänen einen Umweg von mindestens 340 Kilometer durch Skagerrak und Kattegat. Das ist den Reedern pro Durchfahrt bis zu 5729 Euro an Kanalgebühren, Lotsen- und Kanalsteurergeld wert. Doch immer öfter streikt die Technik.
Die Probleme am Nord-Ostseekanal zeigen, wie die Infrastruktur der Republik auf Verschleiß gefahren wird. Die zunehmende Vernachlässigung ist zum Aufregerthema geworden: Drei Viertel der Entscheidungsträger im Capital-Elite-Panel glauben, dass in den letzten Jahren zu wenig in die Verkehrsinfrastruktur investiert wurde, über 40 Prozent sehen darin eine Bedrohung der wirtschaftlichen Zukunft des Landes. Auch im Wahlkampf spielte das Thema eine wichtige Rolle. Horst Seehofers Pkw-Maut, die Haushalts- und Schlaglöcher stopfen soll, schaffte es sogar bis ins TV-Duell der Kanzlerkandidaten.
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Foto: © Rüdiger Nehmzow