Ganz kann das Weihnachtsgeld 2021 nicht mit der Inflationsrate mithalten. Tarifbeschäftigten mit Weihnachtsgeldanspruch erhalten laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) durchschnittlich 2677 Euro brutto. Das sind 1,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor. 87,2 Prozent der Tarifbeschäftigten in Deutschland bekommen 2021 Weihnachtsgeld. Das fällt allerdings in der Höhe extrem unterschiedlich aus.
Destatis hat die durchschnittliche Höhe des Weihnachtsgeldes in den Branchen berechnet. Die Spanne reicht von 301 bis 5651 Euro. In manchen Wirtschaftszweigen geht fast jeder fünfte Tarifbeschäftigte leer aus, in anderen bekommt absolut jeder Weihnachtsgeld. Unterschiede können sich auch durch andere Faktoren ergeben. Die Statistiker haben alle zusätzlichen Jahressonderzahlungen, die im November und Dezember bei Beschäftigten ankommen, zum Weihnachtsgeld gerechnet.
In diesen Branchen gibt es am meisten Weihachsgeld:
In diesen Branchen gibt es am meisten Weihnachtsgeld
Tarifbeschäftigte in der Branche „Rechts- und Steuerberatung; Unternehmensberatung“ liegen beim Weihnachtsgeld 2021 etwas über dem bundesweiten Durchschnitt. 90,0 Prozent von ihnen erhalten laut Destatis im Schnitt 2808 Euro Weihnachtsgeld (Deutschland: 87,2 Prozent, 2677 Euro). Es gibt jedoch einen immer noch deutlichen Unterschied zwischen West (2821 Euro) und Ost (2541 Euro).
„Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus“ ist die erste Branche, die in der Tabelle des Statistischen Bundesamts über die Marke von 3000 Euro kommt. Hundert Prozent der Tarifbeschäftigten erhalten demnach Weihnachtsgeld. Nur eine andere Branche der Top 10 erreicht diese Bestmarke. Die Tarifbeschäftigten erhalten im Durchschnitt 3140 Euro (3136 Euro West, 3182 Euro Ost)
Im Gesundheitswesen können sich hingegen nur 87,0 Prozent der Tarifbeschäftigten 2021 auf Weihnachtsgeld freuen. Das ist der niedrigste Wert unter den zehn Branchen mit den höchsten Sätzen. Hinzu kommt ein starkes Ost-West-Gefälle (3175 beziehungsweise 3354 Euro). Der Durchschnittswert liegt bundesweit bei 3332 Euro.
98,1 Prozent der Tarifbeschäftigten im Grundstücks- und Wohnungswesen erhalten den Statistikern zufolge im Schnitt 3583 Euro Weihnachtsgeld. Die Sätze waren in West und Ost nahezu identisch (3588 beziehungsweise 3559 Euro).
Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen (ohne Sozialversicherung) zahlen 99,4 Prozent ihrer Tarifbeschäftigten im zweiten Corona-Jahr durchschnittlich rund 3855 Euro Weihnachtsgeld. Beschäftigte in Westdeutschland freuen sich über 3865 Euro, Kollegen in östlichen Bundesländern müssen mit 3448 Euro vorlieb nehmen.
Nur eine Nachkommastelle fehlt den Wasserversorgern zur perfekten Weihnachtsgeld-Quote. 99,9 Prozent der Tarifbeschäftigten erhalten durchschnittlich 3998 Euro. In dieser Branche geht die Ost-West-Schere (3425 vs. 4260 Euro) besonders weit auseinander.
Der Energiesektor ist auch mit Blick auf das Weihnachtsgeld ein lukratives Geschäft. Die Branche kommt 2021 mit durchschnittlich 5171 Euro für 98,0 Prozent der Tarifbeschäftigten in der Rangliste von Destatis auf Platz drei. Die Freude dürfte in Ostdeutschsand etwas getrübt sein. Denn die Unternehmen der Energieversorgung zahlen von allen Branchen der Top 10 das uneinheitlichste Weihnachtsgeld. Im Osten sind es lediglich 4377 Euro, im Westen 5326 Euro.
Die chemische Industrie muss sich bei der Höhe des Weihnachtsgelds mit 5369 Euro lediglich einer weiteren Branche beugen. Aber auch hier gibt es weiterhin deutliche Unterschiede zwischen Ost (4723 Euro) und West (5406 Euro). 98,8 Prozent der Tarifbeschäftigten kommen in den Genuss der Zahlungen.
Die Branche „Kokerei und Mineralölverarbeitung“ zahlt aktuell mit Abstand das höchste Weihnachtsgeld in Deutschland. Mehr noch: Hundert Prozent der Tarifbeschäftigten freuen sich über durchschnittlich 5651 Euro (West: 5695 Euro, Ost: 5476 Euro). Schlusslicht der Statistik ist die Branche „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“ mit im Schnitt 301 Euro, gefolgt vom Gastgewerbe mit 861 Euro.