Manche Städte sind einfach nur aus der Ferne ein Traum. Wer länger als der gewöhnliche Urlauber bleibt, dem bietet sich häufig ein abschreckendes Bild. Unfreundliche Einheimische, astronomische Mieten oder eine lebensfeindliche Umgebung: Manche Metropolen werden für Expats zur Strafversetzung.
Das Expats-Netzwerk Internations hat 72 Städte weltweit durch seine Mitglieder bewerten lassen . In jeder Metropole mussten mindestens 45 Expats oder Auswanderer an der Umfrage teilnehmen. Sie beurteilten ihre neue Heimat anhand von mehr als 25 Kategorien. Das Ergebnis überrascht. Denn viele Städte aus Europa wurden zu den zehn schlimmsten Städten für Expats gekürt. Darunter ist sogar eine Stadt aus Deutschland.
Die 10 schlimmsten Städte für Expats
72 Städte qualifizierten sich für das Städte-Ranking von InterNations. Mailand landete auf dem 63. Platz und eröffnet damit die Flop 10. 38 Prozent der hier lebenden Expats sind unzufrieden mit den Karrieremöglichkeiten. Außerdem beklagen sich viele Ausländer in der norditalienischen Metropole über hohe Lebenshaltungskosten.
Kapstadt oder Johannesburg? Für Expats in Südafrika ist die Entscheidung eindeutig. Während es Kapstadt in dem Ranking auf Platz 20 geschafft hat, liegt Johannesburg nur auf dem 64. Rang. Expats und Auswanderer fühlen sich in der Stadt einfach nicht wohl. Sie landete bei der Sicherheitslage sogar auf dem weltweit letzten Platz. 63 Prozent der Expats sorgen sich um ihre Unversehrtheit. Weltweit tun das nur neun Prozent der befragten InterNations-Mitglieder.
Stuttgart genießt unter Expats offenbar einen miserablen Ruf. Die deutsche Großstadt liegt weltweit nur auf Rang 65. In einer Kategorie bildet sie sogar das Schlusslicht: der Willkommenskultur der Einheimischen. 42 Prozent der ausländischen Expats attestieren den Stuttgartern Unfreundlichkeit. In Aachen sind nur 16 Prozent der Expats dieser Ansicht. Stuttgart verdankt es nur guten Werten bei urbaner Lebensqualität und Karrierechancen, dass es nicht noch weiter hinten liegt.
Dublin lockt Expats mit hervorragenden Karriereaussichten. Die europäische Heimat von US-Konzernen wie Apple vergrätzt aber anschließend mit der katastrophalen Lage auf dem Wohnungsmarkt. "Die Mieten sind verrückt", meinte ein Expat aus Kroatien. 90 Prozent seiner Mitstreiter sind mit dem Immobilienmarkt in Dublin unzufrieden. Weltweit teilen nur 44 Prozent diese Einschätzung über ihre neue Heimat.
Exorbitante Mieten machen auch Expats in Paris zu schaffen. Hinzu kommen hohe Lebenshaltungskosten und unfreundliche Einheimische. Mehr als jeder zweite Expat findet es schwer, mit Parisern Freundschaft zu schließen. Auch das sorgt dafür, dass Manager und Fachkräfte aus dem Ausland sich in der französischen Hauptstadt selten wie zu Hause fühlen.
Ein Umzug nach London will wohl überlegt sein. Die extrem hohen Kosten für Wohnen und Lebenshaltung bringen der britischen Hauptstadt Platz fünf auf der Flop-10-Liste ein. Dennoch verfügt London als Wirtschaftsstandort weiterhin über Strahlkraft. Zwei von drei Expats sind zufrieden mit ihren Karriereaussichten. Weltweit können das nur 51 Prozent der Befragten von sich behaupten.
Das urbane Leben in Stockholm ist so schön, dass es in dieser Kategorie weltweit für Platz zwei gereicht hat. Leider können die Menschen nicht mit der Stadt mithalten. 73 Prozent der Expats finden es schwer, mit Einheimischen Freundschaften zu schließen (weltweit: 34 Prozent). Mehr als jeder Zweite ist zudem unzufrieden mit dem Wetter in der skandinavischen Stadt.
Das Wetter in Rom hingegen ist zwar traumhaft. Dafür stimmen viele Expats diesem Albaner zu: "Karrierechancen gibt es nicht." Hinzu kommen alltägliche Ärgernisse. 56 Prozent der Expats in Rom sind unzufrieden mit dem öffentlichen Nahverkehr. In Mailand teilen lediglich sieben Prozent diese Ansicht.
Dschidda ist die wichtigste Hafenstadt Saudi-Arabiens und zieht deshalb Expats aus aller Welt an. Die würden aber oft am liebsten sofort wieder die Heimreise antreten. Die Stadt am Roten Meer landete im InterNations-Ranking auf dem vorletzten Platz. Schlechte Noten für Lebensqualität, Karriere, Freizeit, Willkommenskultur und Arbeitszeiten: Nur eine Stadt wurde rundum schlechter bewertet als Dschidda.
Riad ist die Hauptstadt und das Finanzzentrum Saudi-Arabiens. Die meisten Expats verfahren hier nach dem Motto: Augen zu und durch. Riad belegt bei der Work-Life-Balance, der urbanen Lebensqualität und dem Einleben weltweit den letzten Platz. 46 Prozent der Expats empfinden die Einheimischen als unfreundlich – mehr als doppelt so viel wie im globalen Durchschnitt.