Sportlich sorgt Argentinien gerade im Nachbarland Brasilien für Schlagzeilen. Quasi im Alleingang beförderte Superstar Lionel Messi seine Mannschaft ins Achtelfinale. Doch die Erfolge der Albiceleste können nicht über die wirtschaftlichen Probleme des Landes hinwegtäuschen. Denn Argentinien bewegt sich wieder einmal bedrohlich in Richtung Pleite.
Es sind die Spätfolgen der Staatspleite aus den Jahren 2001 und 2002 die das Land in Schwierigkeiten bringen. Ein New Yorker Gericht verpflichtete die Regierung in Buenos Aires zur Zahlung von 1,33 Mrd. Dollar an zwei US-Hedgefonds, darunter NML Capital des Milliardärs Paul Singer. Die zwei Investmentfonds gehören zu den sieben Prozent der Gläubiger, die einer Umschuldung nicht zugestimmt haben. In Argentinien werden sie als „Geierfonds“ beschimpft. Die Regierung schaltete in dieser Woche sogar eine ganzseitige Anzeige in einigen großen Tageszeitungen, um den Fall aus ihrer Sicht zu schildern.
Doch es hilft alles nichts. Am Freitag teilte Wirtschaftsminister Axel Kicillof mit, dass die Verbindlichkeiten bezahlt würden. Eine Weigerung hätten Ratingagenturen als „Default“ – Zahlungsausfall - gewertet.
Kaum Währungsreserven
Aus dem Schneider ist die linksgerichtete in Buenos Aires damit aber nicht. Denn der Erfolg der beiden Fonds könnte auch die anderen Gläubiger auf den Plan rufen, die sich der Umschuldung verweigert haben. Auf 15 Mrd. Dollar sollen sich die nicht umstrukturierten Verbindlichkeiten belaufen. Da Argentinien nur über Währungsreservenin Höhe von 22 bis 28 Mrd. Dollar verfügt, wird es eng.
Und wenn sich die Inhaber der umgeschuldeten Bonds dann noch auf eine Regelung berufen, wonach alle Gläubiger gleichbehandelt werden müssen, steht Argentinien finanziell endgültig am Abgrund. Laut Wirtschaftsminister Kicillof summieren sich die dann fälligen Schulden auf 120 Mrd. Dollar. Eine Staatspleite wäre kaum noch abzuwenden.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Probleme des Landes zum größten Teil hausgemacht sind. Immer wieder hat die Regierung von Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner ins Wirtschaftsgeschehen eingegriffen, Investoren verschreckt und Geld gedruckt, wenn zu wenig davon da war. Das lähmt die Wirtschaft und treibt die Inflation.
Ganz andere Sorgen hat die Bank of England, die den Immobilienmarkt in Großbritannien ein wenig abkühlen will. In dieser Woche kündigte sie eine Verschärfung der Regeln für die Kreditvergabe an. Den Banken wird nahegelegt nur noch Kredite zu vergeben, wenn sie das 4,5-fache des Einkommens eines Käufers nicht übersteigen. Nur 15 Prozent der Darlehen dürfen diese Grenze überschreiten. Momentan, schreibt die Financial Times, bleiben alle Kreditinstitute unter dieser Marke. So ist das Eingreifen der Notenbank eher ein Signal. Sie will verhindern, dass sich die Briten zu hohe Belastungen aufhalsen.
Nickerchen mit Folgen
Für einen peinlichen Zwischenfall sorgte Yahoo-Chefin Marissa Mayer. Bei einem Besuch in Cannes verschlief sie ein Dinner mit Größen aus der Werbebranche. Sie kam 90 Minuten zu spät: „I’m sorry, I fell asleep”, soll sie zur Entschuldigung gesagt haben. Mayer bestätigte den Vorfall und sagte, dass sie ihr das sehr peinlich sei.
Nach Ansicht des Wall Street Journal hat Mayer im Schlaf eine Chance verpasst. Denn im Werbegeschäft hinkt Yahoo den Konkurrenten Google und Facebook weit hinterher. Der Vorfall zeige erneut, dass Mayer nicht verstanden habe, wie wichtig das Werbegeschäft für ihr Unternehmen sei, soll einer der Anwesenden gesagt haben.