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Google Index Der Zypern-Schock

Normalerweise segelt Zypern bei den Google-Suchanfragen im Windschatten des großen griechischen Bruders. Nur bei der Zypern-Rettung ändern sich die Verhältnisse schlagartig.

Vergleicht man bei Google Trends die Stichwörter Griechenland und Zypern in der Kategorie Finanzen, ist das Ergebnis lange Zeit eindeutig. Die Schuldenprobleme der Hellenen schlagen sich auch bei den Suchanfragen nieder. Die Kurve bei Griechenland folgt wie ein Seismograf den Erschütterungen der Finanzkrise. Einen ersten Höhepunkt erreicht das Suchinteresse im Mai 2010, als die damalige Regierung in Athen ein 30-Mio-Euro schweres Sparpaket verabschiedete. Der vorerst letzte Ausschlag steht im Zusammenhang mit der Parlamentswahl im Juni 2012 – der zweiten innerhalb von anderthalb Monaten.

Die Krise des Landes ist nach dem Urnengang zwar nicht beigelegt, trotzdem gelangt Athen in etwas ruhigeres Fahrwasser. Dafür beantragten die Zyprer im März Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm. Die Inselrepublik konnte sich dem Sog der Eurokrise nicht mehr entziehen. Die Banken des Landes befinden sich in einer bedrohlichen Schieflage.

Zwar helfen die Europartner Nikosia, mit der Beteiligung privater Geldgeber an der Rettung brechen sie jedoch ein Tabu. Das macht den Fall Zypern noch interessanter – und irritierender – für andere Europäer. Viele fragen sich beunruhigt, ob Zypern das Muster für künftige Rettungsaktionen ist – dann wären die Spareinlagen trotz gegenteiliger Behauptungen nicht mehr sakrosankt.

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