Karriere 3 Schritte gegen Stagnation im Job

Symbolbild Job
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© Getty Images
In jedem Job gibt es Durchhänger. Aber wenn bei Gehalt und Berufsaussichten die Stagnation anhält, ist Handeln angesagt

Nicht jede Minute des Berufslebens bringt ultimative Erfüllung. Wer aber so gar nicht mehr weiß, wofür er das alles überhaupt macht (abgesehen vom Bestreiten des Lebensunterhaltes), versinkt immer tiefer im Frust. Auf Rettung durch Vorgesetzte oder Kollegen zu warten, ist meist zu viel verlangt. Stillstand verlangt nach Eigeninitiative. Der erste Schritt gegen die Trägheit ist die Bestandsaufnahme: Was macht Spaß, was nervt nur noch, was möchte man erreichen? Dann geht es an die nächsten Schritte.

#1 Unterstützung einfordern

Ja, Stagnation erfordert vom Betroffenen, selbst tätig zu werden. Doch ohne Hilfe der Firma geht meist gar nichts. Leider ist die Förderung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter für die Mehrheit der Arbeitgeber immer noch ein Randthema. In einer Umfrage von StepStone beklagten sich fast drei von vier Fachkräften (72 Prozent), dass ihre Chefs ihre Karriereplanung nicht ausreichend unterstützen.

Allerdings zeigten sich ebenso viele Personalmanager in diesem wichtigen Punkt schuldbewusst und beklagten ihrerseits eine zu hohe Fluktuation in der Belegschaft. Den meisten Vorgesetzten dürfte also klar sein: Beschäftigte haben ein Recht auf Karriereaussichten und solche Perspektiven sind notwendig, um Fachkräfte zu halten. Fordern Sie deshalb offensiv Weiterbildungsmöglichkeiten, Gehaltserhöhungen und Beförderungen ein, bleiben Sie am Ball, bis klar wird, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

#2 Verantwortung übernehmen

Eine gewisse Stagnation beim Gehalt ist zur Mitte der Berufslaufbahn hin normal. Im ersten Jahrzehnt nach dem Start in die Karriere sind meist die größten Sprünge drin, schließlich geht es mit der Ausbildung auf niedrigem Niveau los. Hat man sich dann spezialisiert, findet man sich oft auf einem Lohnplateau wieder. „Während 18- bis 30-jährige Fachkräfte im Schnitt 43.400 Euro verdienen, bekommen 31- bis 40-Jährige bereits ein Gehalt von 56.400 Euro – ein Unterschied von rund 30 Prozent. Im Alter von 41 bis 50 Jahren ist die Gehaltssteigerung dann nur noch halb so hoch (15,6 Prozent). Danach steigt das Gehalt nur noch minimal“, wie eine Stepstone-Analyse von 200.000 Datensätzen ergeben hat.

Die große Ausnahme bei der Stagnation waren Fachkräfte mit Führungsverantwortung. „Wer ab dem 31. Lebensjahr Personalverantwortung auf unterer Managementebene übernimmt, steigert sein Gehalt im Schnitt bereits um knapp 40 Prozent“, teilte die Job-Plattform mit. „Bei einer weiteren Beförderung ab 41 Jahren in eine Position auf mittlerer Managementebene sind dann sogar nochmals rund 37 Prozent mehr drin.“

Wer keine Lust darauf hat, Kollegen anzuleiten, muss sich deshalb womöglich damit abfinden, dass der Lohn beim jetzigen Arbeitgeber weitgehend gedeckelt ist. Im Gegenzug sollte es sich auszahlen, wenn jemand neu Verantwortung und Führungsaufgaben übernimmt.

#3 Kündigen

Manchmal lässt sich beruflicher Stillstand am besten buchstäblich mit einem Weggang auflösen. Untersuchungen zeigen es immer wieder: Ein Jobwechsel ist häufig ein Boost für Gehalt und Karriere. Es ist verständlich, wenn man am alten Arbeitgeber und nicht zuletzt den Kollegen hängt. Dann aber sollte nach Ausschöpfen aller Möglichkeiten klar sein, dass die Stagnation für diese Heimeligkeit billigend in Kauf genommen wird. Wer sich dessen bewusst ist, hat weniger Anlass für Frust, denn jetzt wird der Stillstand zur eigenen Entscheidung. Auch das kann ein Gewinn sein. Wer dennoch ständig lustlos zur Arbeit geht, sollte erkennen, dass es tatsächlich an der Zeit für einen Richtungswechsel ist.

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