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Wohnungseigentümergemeinschaft So finden Wohnungseigentümer einen passenden Hausverwalter

Wohngebäude in Düsseldorf
Im Mehrfamilienhaus müssen sich die Wohnungseigentümer um die Immobilie kümmern. Das lässt sich an eine Hausverwaltung auslagern
© Michael Gstettenbauer / IMAGO
Bei größeren Wohnanlagen muss viel organisiert, betreut und verwaltet werden. Suchen Wohnungseigentümer dafür eine Hausverwaltung, gibt es einiges zu beachten

Nicht für jeden ist das Häuschen im Grünen das Richtige: Zu teuer, zu groß, zu pflegeintensiv oder zu weit draußen. Eine Wohnung in der Stadt passt dann besser. Eine kleinere Wohnfläche reduziert, je nach Wohnlage, meist den Kaufpreis sowie den zeitlichen und finanziellen Aufwand für Pflege, Sanierung und Instandhaltung. Dennoch: Auch hier gibt es immer etwas zu tun. Denn erwerben Wohnungssuchende eine Wohnung in einer größeren Wohnanlage werden sie dadurch Teil der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG). Das heißt: Die Verantwortung für das Wohnhaus wird von allen Mitgliedern gleichermaßen geschultert. 

Als Teil der WEG zahlen die Mitglieder für regelmäßige Kosten, wie etwa Betriebskosten, ein Hausgeld. Darüber hinaus werden sämtliche Kosten, die etwa durch Sanierungen und Instandhaltungen entstehen, auf alle Wohnungseigentümer anteilsmäßig aufgeteilt. Entscheidungen, ob bauliche Maßnahmen vorgenommen werden sollen, treffen die WEG-Mitglieder ebenso gemeinsam in den regelmäßigen Eigentümerversammlungen. Insgesamt lässt sich zusammenfassen: Je mehr Eigentumswohnungen unter einem Dach sind, umso mehr muss auch organisiert, geplant und verwaltet werden.

Selbstverwaltung: Bei großen WEG sehr aufwändig 

Entsprechend kommt vor allem für größere Eigentümergemeinschaften die Selbstverwaltung, die grundsätzlich möglich ist, nicht in Frage. Selbst dann, wenn sich Wohneigentümer gut in die Materie einlesen, ist es schwierig, alle anfallenden Aufgaben sachgemäß und fristgerecht zu erledigen – und das vielleicht auch noch neben Vollzeitjob und Familie. Denn die Aufgaben sind vielfältig und komplex: So muss etwa das Wohngebäude erhalten und modernisiert werden, die Buchhaltung geführt sowie Jahresabrechnungen erstellt oder Eigentümerversammlungen durchgeführt werden. 

Professionelle Hausverwaltungen können eine WEG stark entlasten. In aller Regel verfügen sie über entsprechende kaufmännische und buchhalterische Kenntnisse, sind mit dem Wohnungseigentumsrecht vertraut und betreuen Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen am Haus. Auch bei Fragen helfen sie den Wohnungseigentümern weiter. Gabriele Heinrich, Vorständin des Verbandes Wohnen im Eigentum, zeigt einen weiteren Vorteil auf: „Unabhängig von der Größe kann es bei belasteten Beziehungen unter den Miteigentümern sinnvoll sein, die Verwaltung auszulagern. Zum Beispiel, wenn es Konflikte in der WEG gibt, die eine gute Hausverwaltung moderieren und deeskalieren kann, weil sie nicht selbst am Konflikt beteiligt oder persönlich betroffen ist“, erklärt sie gegenüber Capital. 

Bedürfnisse in den Blick nehmen

Ist eine WEG auf der Suche nach einer neuen Hausverwaltung, sollte sie sich vorher genau überlegen, welche Stärken diese mitbringen sollte. Stehen umfangreiche Sanierungen und Modernisierungen an, dann muss gezielt in diese Richtung gesucht werden. Hat die letzte Verwaltung bei der Buchhaltung „geschlampt“ und Chaos hinterlassen, ist eine Verwaltung mit viel Erfahrung in Buchhaltung wichtig. Zudem spielt auch noch die Persönlichkeit des Verwalters eine Rolle und ob die WEG mit ihm zurechtkommt.

Auch sehr wichtig ist die Frage, wie viel Zeit sich die Verwaltung für die Umsetzung von Beschlüssen nimmt und wann und wie oft sie für die Wohnungseigentümer ansprechbar ist. Antworten darauf erhalten WEG vor allem im Austausch mit anderen Eigentümergemeinschaften. Es lohnt sich daher, in Kontakt zu treten oder bestehenden Kontakt zu pflegen, über konkrete Erfahrungen aus dem Alltag zu sprechen und Empfehlungen bei der Suche zu berücksichtigen.

15 bis 40 Euro pro Einheit und Monat

Aber auch bei Anbietern, wie Deutsche Hausverwalter, Wohnen im Eigentum oder Hausverwalterscout, können WEG passende Hausverwalter in der Region suchen. Haben sie eine engere Auswahl getroffen, ist es sinnvoll, um Referenzen zu bitten. Können die Hausverwalter eine einschlägige Berufsausbildung vorweisen oder sind sie Quereinsteiger? Haben sie sich in letzter Zeit fachlich fortgebildet, sind sie auf dem neuesten Stand? Darüber hinaus sollten WEG danach fragen, wie lange das Unternehmen bereits als WEG-Verwaltung tätig ist, wie viele Eigentümergemeinschaften sie insgesamt betreut und ob sie die gesetzlich geforderte Berufshaftpflichtversicherung nachweisen kann. Immer wichtiger werden auch Erfahrungen mit Sanierungen, etwa im energetischen Bereich.

Die Kosten für eine WEG-Verwaltung liegen im Bundesdurchschnitt bei etwa 15 bis 40 Euro pro Einheit und Monat. Werden Mietwohnungen mitverwaltet, wird es teurer. Zudem treiben Lage und Größe des Wohnhauses die Kosten in die Höhe. Für kleinere WEG sind Hausverwaltungen oftmals finanziell nicht stemmbar, sie entscheiden sich daher häufiger für die Selbstverwaltung. Dafür wird entweder einer der Eigentümer als Verwalter bestellt oder alle Eigentümer verwalten die WEG gemeinsam. Damit das Verhältnis zwischen den Mitgliedern langfristig gut bleibt, rät Heinrich zu einem wertschätzenden Miteinander. Denn: „Lob sowie eine stets wertschätzende, konstruktive Kritik wirken sich positiv auf die Motivation der engagierten Miteigentümer aus“, betont die Vorständin.

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