Hier sind Immobilien am teuersten

Das Vergleichsportal Check24 hat eine Rangliste der Städte veröffentlicht, in denen 2021 die höchsten Baufinanzierungen angefragt wurden. Auf Platz zehn der 20 bevölkerungsreichsten Großstädte landete Nürnberg mit 346.000 Euro.

In Münster brauchten Interessenten den Angaben zufolge im Durchschnitt bereits 358.000 Euro für den Kauf oder den Bau eines Hauses. Münster lag damit als erste Großstadt über dem Bundesdurchschnitt. Der belief sich auf 325.000 Euro.

377.000 Euro fragten Kunden aus Bonn im Schnitt bei Check24 an, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. In Großstädten und anderen begehrten Regionen haben die Immobilienpreise im vergangenen Jahr extrem angezogen. „Ein Grund dafür waren auch die historisch günstigen Bauzinsen“, teilte Check24 mit. Hier ist allerdings eine Trendwende im Gange.

Niedrige Zinsen, hohe Immobilienpreise: auch hier läuft die Entwicklung 2022 für Verbraucher negativ ab. „Im Januar zahlten Check24-Kunden im Schnitt 1,12 Prozent effektiv für Baudarlehen mit zehn Jahren Zinsbindung. Im März betrug der durchschnittliche Zinssatz 1,47 Prozent. Ein Anstieg der Bauzinsen um 31 Prozent“, teilte das Unternehmen mit. Das werden auch die Hauptstädter zu spüren bekommen. Wer in Berlin ein Haus bauen oder kaufen wollte, gab dafür 2021 bei dem Vergleichsportal durchschnittlich 392.000 Euro als Bedarf an – also bereits knapp 50.000 Euro mehr als im bundesweiten Durchschnitt.

Köln ist im Ranking die erste deutsche Großstadt, in der 2021 im Schnitt mehr als 400.000 Euro für eine Baufinanzierung benötigt wurden. Sie landete mit 416.000 Euro im bundesweiten Vergleich auf Platz sechs. Die Experten stellen Interessenten auf immer höhere Kosten ein: „Wir gehen von weiter steigenden Zinsen im aktuellen Kalenderjahr aus“, teilte Check24 mit. „Bereits im April geht die Tendenz in Richtung der Zwei-Prozent-Marke.“

Wer 2021 in Düsseldorf ein Haus bauen oder kaufen wollte, fragte dazu bei dem Vergleichsportal eine Finanzierungssumme von durchschnittlich 430.000 Euro an. Das war der fünfthöchste Wert in Deutschland.

Stuttgarter rechneten im Schnitt mit 439.000 Euro, um sich ein Eigenheim zuzulegen. Das hätte in Dresden für rund anderthalb Häuser gereicht. Dresden kam zwar im bundesweiten Ranking nur auf Platz 16 (285.000 Euro). Die Experten bescheinigten der sächsischen Landeshauptstadt aber die bundesweit höchste Wachstumsrate. Demnach legte die Baufinanzierungssumme im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent zu. Das waren sieben Prozentpunkte mehr als beim bundesweiten Spitzenreiter.

Nur in zwei Städten waren Bauen oder Kaufen für potenzielle Hauseigentümer teurer als in Hamburg. Check24 verzeichnete 2021 Anfragen über Kreditsummen von im Schnitt 450.000 Euro. Dieser Bedarf spiegelt neben den lokalen Immobilienpreisen auch die Kaufkraft der Kunden wider.

Durchschnittlich 479.000 Euro Darlehen brauchten Interessenten in Frankfurt am Main, um sich ein Haus zuzulegen. Das war nur etwas mehr als die doppelte Summe, die bei Duisburg auf Platz 20 beantragt wurde (255.000 Euro). Der Spitzenreiter in Deutschland lag dennoch fast 100.000 Euro vor der Nummer zwei.

Wohnen in München muss man sich erst einmal leisten können. Bei Preisen von 1000 Euro für ein Zimmer im Studentenwohnheim überrascht es nicht, dass die bayrische Landeshauptstadt auch beim Hauskauf-Ranking auf Platz eins liegt. Der Abstand zu den übrigen Großstädten ist allerdings gewaltig. Check24-Kunden aus München fragten im Schnitt 571.000 Euro als Baufinanzierung an. Das war doppelt so viel wie bei Dortmund auf Platz 15 und 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Leipzig kam bei den Steigerungsraten hinter München und Dresden mit 28 Prozent auf den dritten Platz. Es gehörte mit 271.000 Euro unter den 20 analysierten Städten zu den Schlusslichtern, gefolgt von Wuppertal (258.000 Euro) und Duisburg (255.000 Euro)