Die Preise in der Heizsaison
Preise für Energie sinken gegen den allgemeinen Trend. Sie sanken im November 2023 verglichen mit dem Vorjahresmonat um 4,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Das sorgte für die niedrigste Inflationsrate seit Juni 2021. Die Teuerung lag im November 2023 laut vorläufigen Daten 3,2 Prozent über dem Wert im November 2022. Nahrungsmittel verteuerten sich allerdings im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent. Doch die sinkenden Preise setzten sich bei den Energieträgern fort. Im Oktober hatte die Statistikbehörde noch einen Rückgang um 3,2 Prozent verzeichnet. Im August lag die Teuerung hingegen noch bei plus 8,3 Prozent. Verglichen mit 2020 mussten Verbraucher und Unternehmen aber weiterhin deutlich mehr für Energie ausgeben.
Destatis hat die Verbraucherpreise für Haushaltsenergie im September 2023 mit September 2020 verglichen. Laut den Statistikern kosteten Strom, Gas und andere Brennstoffe zuletzt mehr als die Hälfte (55,7 Prozent) mehr als drei Jahre zuvor. Der Gesamtindex habe sich während dieser Zeit lediglich um 17,8 Prozent erhöht. Wer mit Öl heizt, kann aber (vorerst) aufatmen.
Leichtes Heizöl kostete laut Destatis zum Start der Heizsaison 2023/24 rund ein Viertel weniger (minus 26,0 Prozent) als im September 2022. Die Kosten für diesen Brennstoff waren nach dem Krisenwinter seit März 2023 gefallen. mit. Das alles spielt sich aber natürlich vor dem Hintergrund der Preisexplosion nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ab. Leichtes Heizöl war im September 2022 mehr als doppelt so teuer (108,6 Prozent) gewesen wie ein Jahr zuvor. Weniger stark verringerten sich hingegen die Preise für Erdgas.
„Erdgas verbilligte sich für Endverbraucher im September 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat erstmalig in diesem Jahr (minus 5,3 Prozent)“, teilte die Statistikbehörde. Die Preise für Erdgas hatten sich ein Jahr zuvor fast verdoppelt (96,8 Prozent). In einigen Bundesländern haben Verbraucher aber im nächsten Jahr Glück.
Netzentgelte haben erheblichen Einfluss auf den Gaspreis für Verbraucher. Sie machen laut dem Vergleichsportal Check24 rund 17 Prozent der Endkosten aus. Den stärksten Rückgang bei den vorläufigen Netznutzungsentgelten für 2024 gibt es laut dem Vergleichsportal in Hamburg. Dort sollen die Preise für einen Musterhaushalt von 406 auf 320 Euro (minus 21 Prozent) fallen. Den größten Anstieg verzeichnete Check24 im Saarland (plus sieben Prozent, plus 31 Euro für einen Musterhaushalt).
„Die Ausgangssituation zu Beginn der Heizperiode ist deutlich besser als im vergangenen Jahr“, konnte die Bundesnetzagentur im November mitteilen. „Die Gasspeicher sind sehr gut gefüllt und die Importe und Einsparungen sind stabil.“ Entwarnung wurde damit aber nicht gegeben. So könne ein sehr kalter Winter oder ein Stopp russischer Gaslieferungen nach Südosteuropa die Lage wieder zuspitzen, hieß es. Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller rief Bürger weiterhin zum sparsamen Gasverbrauch auf. Ein Durchschnittshaushalt habe dadurch zwischen Oktober 2022 und September 2023 rund 440 Euro sparen können.
Mehr als verdoppelt hatten sich zum Krisenwinter 2022/23 laut Destatis die Kosten für feste Brennstoffe wie Holz und Pellets. Bei ihnen war zuletzt ebenfalls ein Preisrückgang zu verzeichnen. Er lag im September 2023 verglichen mit dem Vorjahresmonat bei 18,1 Prozent.
Strom soll bei Wärmepumpen die Heizungswende vorantreiben. Zuletzt mussten Verbraucher aber Jahr für Jahr deutlich mehr für Strom bezahlen. Die Preise waren laut der Auswertung im September 2022 um 20,3 Prozent gestiegen. Ein Jahr später stellten die Statistiker verglichen mit dem Vorjahresmonat einen weiteren Anstieg um 11,1 Prozent fest.