Ferienimmobilien-Kompass: Für die fünf beliebtesten Ferienregionen bildet Capital die Preisspannen für typische Ferienhäuser und -wohnungen ab, die in den vergangenen zwölf Monaten verkauft wurden. Für Deutschland fußen die Angaben auf Daten des iib Dr. Hettenbach Instituts, für die sämtliche Angebote auf den relevanten Immobilienportalen ausgewertet wurden. In Österreich und Spanien wurden lokale Makler befragt. Die Preisangaben wurden um „Ausreißer“ nach oben und unten bereinigt. Die deutschen Ferienorte sind mit ihrer Immobilien-Kompass-Karte verlinkt.
Das Schweizer Idiom ist den Maklern vom Schwangau bis zum Mangfallgebirge bestens vertraut. Eidgenossen stürzen sich auf Ferienimmobilien in Bayern und Baden-Württemberg, seit die Nationalbank in Zürich im Frühjahr den Frankenkurs freigegeben hat. „Für viele Schweizer sind Objekte in Deutschland zum Schnäppchen geworden“, sagt Stephan Kippes, Leiter des Münchner Marktforschungsinstituts des Immobilienverbands Deutschland (IVD).
Wobei der Begriff „Schnäppchen“ relativ ist. Die Preise von Ferienhäusern und -wohnungen in den deutschen Alpen sind zuletzt massiv gestiegen. Einfamilienhäuser rund um den Tegernsee haben sich nach dem jüngsten Bericht des Gutachterausschusses binnen Jahresfrist um 40 Prozent verteuert. 1,6 Mio. Euro beträgt jetzt der Durchschnittspreis.
Bayern und Baden-Württemberger erwarben Zweitwohnsitze schon immer bevorzugt in der Heimat. In den vergangenen Jahren kamen immer mehr Berliner, Hamburger und Nordrhein-Westfalen hinzu. Der Grund: „Anders als an der See lassen sich Ferienimmobilien in den Alpen das ganze Jahr über nutzen – im Frühjahr, Sommer und Herbst zum Wandern und Bergsteigen, im Winter zum Skifahren“, sagt Thomas Beyerle, Chefresearcher der Immobilienberatungsgesellschaft Catella.
Informationen zu deutschen Ferienregionen sowie Kaufpreise und Lagequalitäten in den Urlaubsorten finden Sie – laufend aktualisiert – unter:
immobilien-kompass.capital.de
Zu Füßen des Watzmanns kurbeln Österreicher den Markt an. „Immobilien sind in Salzburg so teuer geworden, dass immer mehr Familien hier Eigentum erwerben und zur Arbeit über die Grenze fahren“, berichtet der Berchtesgadener Makler Armin Nowak. „Rund ein Drittel der Käufer stammt aus Österreich.“ Das treibt die Preise. 2012 gab es in der Gemeinde noch Häuser für 300.000 Euro. „Heute geht es erst bei 500.000 Euro richtig los“, so Nowak.
Eine Blase sieht IVD-Researcher Kippes trotz der heftigen Preisanstiege nicht. „In den Bergen ist Bauland knapp, deshalb steigen die Summen zwangsläufig, wenn die Nachfrage wächst.“ Zudem gebe es keine Anzeichen für Übertreibungen. „Ausländer, die in Deutschland Immobilien kaufen, weil sie hier günstiger sind, handeln nicht spekulativ, sondern rational“, sagt Kippes.
Das gilt auch für viele Münchner, die Objekte in Bad Tölz, Murnau oder Garmisch-Partenkirchen erwerben, um von dort in die Großstadt zur Arbeit zu pendeln. „Immobilien sind in München so teuer, dass immer mehr Familien aufs Land ziehen“, sagt der Bad Tölzer Engel-&-Völkers-Makler Martin Breitschafter. Obwohl sich die Einstiegspreise für Eigenheime in Bad Tölz seit 2012 verdoppelt haben, sind sie aus Sicht der Erwerber noch günstig.
Entsprechend schnell finden Immobilien in den Alpenorten Käufer. „Sechs Wochen beträgt die durchschnittliche Vermarktungszeit“, sagt Breitschafter. Für Interessenten heißt es da, schnell zu sein. „Wer nicht in Bayern wohnt, macht hier am besten Urlaub, um in Ruhe vor Ort zu suchen.“
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