1. Nicht ohne die Gemeinde
Blick aufs Wasser, Ruhe und gut 80 Quadratmeter Wohnfläche – so sieht das optimale Ferienobjekt für Urlauber aus. Bei Bestandsimmobilien an Nord- und Ostsee sollten potenzielle Vermieter prüfen, wie es die Gemeinde hält: Sind wechselnde Feriengäste erlaubt? Bei älteren Häusern in Ortskernen rät Experte Thomas Beyerle zur Vorsicht, weil die Nutzung auch nachträglich eingeschränkt werden kann.
2. Konservativ kalkulieren
Ein Schnäppchen lässt sich in deutschen Urlaubsregionen kaum noch machen. Zurzeit sind die Preise hoch, erst recht in limitierten Lagen. „Anlegern wird da viel vorgerechnet“, sagt Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business School. Für Vermieter gelte es, die Auslastung konservativ anzusetzen. Bei der Beurteilung von Bausubstanz und möglicher Wertentwicklung sollte ein unabhängiger Sachverständiger helfen.
3. Extras locken Gäste
„Je hochwertiger die Ausstattung, umso besser“, beobachtet Martina Woppmann vom Portal „Bestfewo“. Internetzugang sei ein Muss, eine Waschmaschine von Vorteil – und auch ein einheitlicher Einrichtungsstil kommt an. Wer Extras wie einen Kamin oder eine Sauna anbieten kann, hebt sich von der Masse ab und verbessert merklich die Vermietungschancen außerhalb der Hochsaison.
Informationen zu deutschen Ferienregionen sowie Kaufpreise und Lagequalitäten in den Urlaubsorten finden Sie – laufend aktualisiert – unter:
immobilien-kompass.capital.de
4. Heimarbeit einplanen
„Die Instandhaltungskosten sind für Vermieter deutlich höher als bei rein privater Nutzung“, warnt Experte Vornholz. Es empfehle sich, gleich zu Beginn eine eiserne Reserve anzulegen. Alle fünf bis sieben Jahre sei eine Modernisierung fällig, mindestens dreimal im Jahr müsse der Vermieter selbst nach dem Rechten schauen. Dazu kommen stundenweise Heimarbeit für Schriftverkehr, Abrechnungen sowie die Suche nach zuverlässigen Verwaltern, Putzkräften und Handwerkern.
5. Renditerisiko Wetter
Die Einnahmen aus Ferienvermietung schwanken. „Das ist ein Risiko“, sagt Ökonom Vornholz. Objekte in guten Lagen könnten netto bis zu vier Prozent Rendite bringen. Oft komme aber deutlich weniger heraus. Im Schnitt lag die Auslastung nach Angaben von Ferienhausbesitzern zwar bei 23 Wochen. Doch ein nasser Sommer oder hohe Ausgaben für die Instandhaltung mindern den Gewinn beträchtlich.
6. Mit dem Fiskus rechnen
Wer sein Urlaubsdomizil selbst nutzt und vermietet, kann die Vermietungszeit anteilig steuerlich geltend machen. Voraussetzung: Die Ferienimmobilie erzielt über einen Zeitraum von 30 Jahren voraussichtlich einen Gewinn. Andernfalls geht der Fiskus von Liebhaberei aus (Az. IX R 22/12). Mieteinnahmen müssen Eigentümer mit dem persönlichen Steuersatz versteuern.