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Aktien Welche Aktien aus Asien und Australien für Anleger attraktiv sind

Eine Frau geht an der Börse in Sydney vorbei
Der australische Aktienmarkt bietet attraktive Renditechancen
© Bai Xuefei/Xinhua / Picture Alliance
Investieren in Techaktien geht auch in der Region Asien-Pazifik. Welche Unternehmen einen Blick wert sind und warum er sich von Aktien aus China komplett fernhält, erläutert Jupiter-Fondsmanager Jason Pidcock

Das hohe Gewicht von Techwerten und die von US-Präsident Donald Trump ausgehende Unsicherheit lässt viele Investoren derzeit nach Möglichkeiten der Diversifikation ihres Aktienportfolios Ausschau halten. Eine Möglichkeit sind europäische Aktien, was sich unter anderem an der Rally des Dax seit Jahresbeginn zeigt. Oder man investiert einen Teil seines Geldes in der Region Asien-Pazifik. Das schlägt Jason Pidcock vor, der bei Jupiter Asset Management das Team für Anlagestrategien in der Region leitet.

„In der Region Asien-Pazifik, mit Ausnahme Japans, finden sich nicht nur viele wachstumsstarke Volkswirtschaften mit einem spannenden Binnenmarkt, sondern auch eine Fülle von Weltklasse-Unternehmen, von denen viele zu den größten und besten ihrer Branche gehören“, betont Pidcock. Er selbst verwaltet den Asien Equity Income-Fonds (ISIN ausschüttend: IE0004T0K1L4; ISIN thesaurierend: IE00B01FHV31).

Der Fonds investiert in die Aktien von Unternehmen mit guter Bilanzqualität und attraktiver Dividendenrendite. Rund 90 Prozent der Mittel sind laut Pidcock derzeit in Unternehmen aus Australien, Indien, Singapur und Taiwan investiert. Das zeigt, dass der Fonds die Region im Blick hat und nicht zwischen entwickelten Märkten und Schwellenländern unterscheidet. Kleinere Positionen hält der Fonds unter anderem in Hongkong und Südkorea.

Tatsächlich schaut Pidcock mit seinem Team zuerst auf die Länder und dann erst auf die Unternehmen. „Wir beurteilen das politische System und das Rechtssystem eines Landes“, erläutert er. „Außerdem schauen wir auf die Liquidität eines nationalen Kapitalmarktes und die Gefahren, denen das Land in Bezug auf externe und interne Risiken ausgesetzt ist, sei es im Hinblick auf die globalen Handelsströme oder Umweltrisiken.“ Erst wenn man sich für ein Land entschieden habe, falle die Entscheidung darüber, in welche Sektoren und welche Unternehmen das Geld der Investoren fließen soll. „Wir betrachten Bewertungen und Verzerrungen im Markt etwa durch den Einfluss des Staates und wo das Land gerade im Konjunkturzyklus steht.“

Kein Verzicht auf Tech

Auf Technologie muss Pidcock in seiner Region nicht verzichten: „In Asien gibt es großartige Möglichkeiten, in Technologie zu investieren.“ Das gelte insbesondere für Taiwan, von wo derzeit vier der zehn Top-Werte im Fonds stammen, darunter der Chiphersteller TSMC und der Elektronikauftragsfertiger Foxconn. „Taiwan und Singapur sind hoch entwickelte Volkswirtschaften und Heimat von sehr feinen Unternehmen“, sagt der Fondsmanager. „Mehrere Technologieunternehmen in Taiwan sind für viele der großen US-Technologieunternehmen wie Apple oder Nvidia von wesentlicher Bedeutung.“

Für die Region Asien spricht nach Pidcocks Einschätzung auch der wachsende inländische Verbrauch. „In vielen Ländern wächst die inländische Wirtschaft stärker als die Exporte in alle Welt. Uns gefällt ganz besonders die Binnenkonsum-Story in Indien.“

Ein weiteres Beispiel sei Australien, das von vielen Investoren mit seinen großen Bergbaukonzernen in Verbindung gebracht wird. „Unsere Beteiligungen in Australien sind in acht verschiedenen Sektoren angesiedelt, von Verpackungen, Mautstraßen, Finanzdienstleistungen, Immobilien und Einzelhandel bis hin zu Versicherungsgesellschaften sowie Bergbau und Energie.“ 

Etwas zurückhaltend ist Pidcock noch in Indonesien, wo der Fonds nur eine Position besitzt und nur ein halbes Prozent seines Geldes investiert hat. „Wir haben gedacht, dass Indonesien die Eigenschaften besitzt, es immer mehr wie Indien werden zu lassen“, sagt Pidcock. „Aber wir sind uns da nicht mehr so sicher. Indien ist einfach viel attraktiver als Indonesien, da es dort eine größere Anzahl großer, liquider und schnell wachsender Unternehmen gibt und die Aussichten für das Wachstum der Binnennachfrage längerfristig besser aussehen.“

Keine Aktien aus China

Aus einem Land hält sich der Fonds komplett raus, und das ist China. Zwar ist der dortige Aktienmarkt im vergangenen Jahr besser gelaufen als der US-amerikanische, aber für Pidcock ist das nur eine Momentaufnahme. „Über die vergangenen 30 Jahre betrachtet haben sich China-Aktien, in Dollar gerechnet, überhaupt nicht gelohnt.“ Der Fonds habe sich schon im Jahr 2012 aus China zurückgezogen, er gehe nicht davon aus, „in den kommenden Monaten oder Jahren an den Markt zurückzukehren.“ 

Als wesentlichen Grund für die Zurückhaltung nennt er das autoritäre System der Kommunistischen Partei. „Wir mögen das politische System nicht mit all den Verzerrungen durch Überinvestitionen“, sagt Pidcock. „Der Immobilienmarkt in China ist tot, und das ist nur eines der dortigen Probleme. Die Demografie wird zunehmend eine Herausforderung, und die Risiken der Geopolitik wachsen.“

Damit er wieder in China investiert, müsste sich das System komplett ändern. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass dies passiert. Aber in der Geschichte passieren immer wieder unerwartete Dinge.“

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