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Horst von Buttlar Die schmerzhafte Rückkehr in die Zins-Normalität

Unter der Führung von Christine Lagarde hat die EZB die Geldpolitik gestrafft, die Zeit der Nullzinsen ist vorbei
Unter der Führung von Christine Lagarde hat die EZB die Geldpolitik gestrafft, die Zeit der Nullzinsen ist vorbei
© Arne Dedert / picture alliance/dpa
Plötzlich haben alle Angst vor Zinsen. Aber warum? Schließlich sind wir doch in einen Zustand zurückgekehrt, den man als normal – und gesünder – bezeichnen könnte

Den Begriff „Zinsangst“ habe ich ehrlich gesagt nie verstanden. Warum vor Zinsen Angst haben? „Zinsangst ist zurück“, lautete eine Schlagzeile, die man vergangenes Jahr immer wieder las. Oder „Zinsangst setzt dem Dax zu“.

Natürlich ist mir klar, was mit dem Begriff gemeint ist: Wenn die Zinsen steigen, geraten Aktien unter Druck – weil die Märkte damit rechnen, dass die Gewinne der Unternehmen künftig sinken. Weil Papiere mit weniger Risiko sich wieder lohnen. Weil Investoren nicht mehr so viel Geld in Wachstumshoffnungen in der fernen Zukunft stecken wollen, sondern in die schnöden Erträge der Gegenwart. Wenn die Notenbanken die Geldpolitik straffen und die Zinsen anheben, wird wieder mehr gerechnet und weniger geträumt.

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