Im Vorjahr sorgten Personalquerelen in Vorstand und Aufsichtsrat und der Rückzug einiger Großaktionäre für große Verunsicherung bei Corestate Capital. Der Immobilienkonzern kassierte zudem die Prognose ein und strich die Dividende. Das ging am Aktienkurs nicht spurlos vorüber. Auf Jahressicht hatte sich das Papier annähernd halbiert.
Doch nun will das neue Management rund um CEO René Parmantier, der Ende 2020 das Ruder übernommen hat, aufräumen. Der 46-Jährige ist in der Banken- und Immobilienbranche bestens vernetzt und verfügt über Expertise in der Fremd- und Immobilienfinanzierung. Parmantier will die hohe Verschuldung deutlich reduzieren, das Markenuniversum vereinfachen und das Private-Debt-Geschäft ausweiten.
Zentrales Element ist die Übernahme von Aggregate Financial Services (heute: Corestate Bank). Sie soll zu besseren Ergebnissen und — wenn es nach Parmantier geht — auch zu steigenden Aktienkursen führen. Der Manager hat am 9. Juli 750.000 Aktien für 9 Mio. Euro erworben. „Ich möchte dieses Investment als deutlichen Vertrauensbeweis in unsere Wachstums-Story verstanden wissen“, so Parmantier. Der Nebenwert ist eine spekulative Turnaround-Wette.