Die Aktie von Verbio hat eine lange Talfahrt hinter sich. Grund: Der Biokraftstoffhersteller hatte seine gestiegenen Kosten zuletzt nicht mehr vollständig an seine Kunden weitergeben können. Dank höherer Absatzpreise stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2022/23 zwar um ein Drittel auf mehr als 1 Mrd. Euro, der operative Gewinn rutschte jedoch unter das Vorjahresniveau. Doch das Management rechnete mit sinkenden Kosten und hielt an der Jahresprognose, ein operatives Ergebnis von 300 Mio. Euro, fest. Prompt hat sich der Aktienkurs stabilisiert.
Einstweilen könnte die Politik für Rückenwind sorgen. Die EU hat eine Untersuchung eingeleitet, ob Biodiesel aus Indonesien die EU-Zölle umgeht, indem er über China und Großbritannien eingeführt wird. Damit treffen die Behörden einen Nerv. Denn Verbio-Chef Claus Sauter hatte kritisiert, dass tatenlos zugesehen würde, wie riesige Mengen an Biodiesel auf Palmölbasis aus China importiert und einfach als besonders nachhaltiger grüner Kraftstoff umetikettiert würden.
In Erwartung positiver Nachrichten – auch im Hinblick auf die Veröffentlichung des Geschäftsberichts am 26. September – können sich risikobewusste Anleger in Position bringen.