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Aktien Luft nach oben

Aktien europäischer Unternehmen sind günstig bewertet und haben großes Kurspotenzial, meinen viele Beobachter. Besonders mit Papieren aus der Euro-Peripherie haben Anleger gute Chancen auf steigende Kurse.
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© Capital


An vielen Aktienmärkten in aller Welt ging es in den vergangenen Monaten steil bergauf. So stieg etwa der deutsche Aktienindex Dax erstmals auf über 9000 Punkte und erreichte damit einen historischen Höchstwert. Anleger konnten sich über ansehnliche Gewinne freuen. Und die Rally ist noch nicht vorbei, sagen viele Analysten. Sie haben Europas Aktienmärkte als besonders attraktiv ausgemacht: „Dividendenpapiere aus Europa bieten momentan großes Kurspotenzial“, sagt Jan Peterhans, Leiter Aktien bei der Schweizer Fondsgesellschaft Swisscanto. Besonders die Peripheriestaaten der Eurozone gelten als aussichtsreich. Denn in der Eurozone stehen die Zeichen auf Erholung. In vielen Mitgliedstaaten zieht die Konjunktur merklich an. Der Markit-Einkaufsmanagerindex, ein wichtiges Konjunkturbarometer, stieg im September um 0,6 auf 52,1 Punkte – und lag damit so hoch wie seit Juni 2011 nicht mehr. Auch in den von der Finanzkrise besonders arg gebeutelten Euro-Peripherieländern zeigen sich wieder Silberstreifen am Horizont. Irland etwa will Mitte Dezember den Euro-Rettungsschirm verlassen, auch in Spanien und Portugal geht es mit der Wirtschaft wieder bergauf. „Schaut man sich die ökonomische Lage der Peripherieländer an, so weisen alle Indikatoren darauf hin, dass sich dort ein zartes Wachstum eingestellt hat“, sagt Peter Fehrenbach vom Vermögensverwalter Euroswitch. Parallel dazu habe sich in den meisten Volkswirtschaften der Euro-Randstaaten das Leistungsbilanzdefizit verringert, weil sich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessert hat. Geht es den Unternehmen besser, können Anleger mit steigenden Kursen rechnen.

Konsumgüterhersteller im Fokus


Wer jetzt Aktien aus der Euro-Peripherie kauft, kann gute Geschäfte machen. Denn viele Papiere sind derzeit günstig bewertet, weil Anleger in den vergangenen Jahren einen großen Bogen um Aktien aus Krisenstaaten machten. Das gilt etwa für Bankaktien aus Portugal und Irland, die derzeit trotz Kurssteigerungen in den vergangenen Wochen noch mit einem recht niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn bewertet sind. Auch Aktien wie die der französischen Bank Crédit Agricole, der italienischen Intesa Sanpaolo oder der spanischen Banco Santander eignen sich allerdings eher für risikofreudige Anleger. Denn die Kurse von Bankaktien schwanken generell stärker als die von Papieren anderer Branchen, weil das Geschäft der Kreditinstitute stark von der globalen Konjunktur abhängt. Zu den Lieblingen von Analysten und Fondsmanagern zählen auch Aktien aus der Konsumgüterbranche. Das Geschäft dieser Unternehmen hängt oft besonders stark von der Wirtschaftsentwicklung ab. Zieht die Konjunktur an, profitieren die Firmen von kauffreudigen Konsumenten, die wieder mehr Geld im Portemonnaie haben. So ist zum Beispiel die Aktie des portugiesischen Lebensmittelriesen Jerónimo Martins bei Analysten beliebt: Der Gewinn des Unternehmens soll in diesem Jahr um 17 Prozent wachsen, was für steigende Aktienkurse sorgen dürfte.

Automarkt erholt sich


Ebenfalls im Fokus der Anleger steht der lange Zeit krisengebeutelte europäische Automobilmarkt. Hier gab es in den vergangenen Wochen einen Lichtblick: So stiegen im September die Neuzulassungen in den 27 EU-Staaten gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,5 Prozent auf 1,19 Millionen Fahrzeuge. Analysten werten dies als weiteres Zeichen einer guten Konjunkturentwicklung, denn die Autoindustrie gilt als besonders konjunkturabhängig. „Europäische Verbraucher blicken offensichtlich wieder zuversichtlicher in die Zukunft“, sagt Arndt Kussmann, Leiter Finanzanalyse der Quirin-Bank. Das macht Aktien von Autoherstellern und Zulieferern aus der Euro-Randzone interessant, wie etwa Peugeot und Valeo aus Frankreich oder Fiat aus Italien. Deren Kurse haben mit vielen anderen Euro-Aktien eines gemeinsam: Sie haben noch Luft nach oben.

Rendite am Rande

Quelle: Onvista, 31.10.2013
Quelle: Onvista, 31.10.2013



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