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Landwirtschaft Drei aussichtsreiche Agrar-Aktien für Anleger

Ein Großtraktor 8RX 410 mit Raupenlaufwerken steht am Stand von John Deere auf der Landtechnik-Leitmesse Agritechnica
John Deere gehört zu den Riesen im Geschäft mit Technik für die Landwirtschaft
© Julian Stratenschulte/dpa / Picture Alliance
Die Protestwoche der Bauern geht zu Ende. Für Anleger bietet die Landwirtschaft an der Börse Chancen. Drei Agrar-Aktien können sich lohnen

Französische Zustände auf deutschen Straßen: Bauern blockieren Autobahnauffahrten und veranstalten Hupkonzerte in Innenstädten. Dabei können sie auf die Solidarität von Teilen der Handwerksbranchen sowie Lkw-Fahrern zählen. Und auch Politiker lassen es sich nicht nehmen, ihre Zustimmung öffentlich zu bekräftigen. Andere Protestbewegungen, wie Klimaklebende oder die ebenfalls streikende Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) können von so viel Rückenwind nur träumen.

Anlass des Bauernprotests sind die angekündigten Kürzungen staatlicher Subventionen, etwa für den Agrardiesel. Nun ist die Bundesregierung bereits vor Beginn der Proteste etwas zurückgerudert. Ein Blick auf die Zahlen verrät zudem, dass die Bauern zuletzt wirtschaftlich gut dastanden: Laut dem Deutschen Bauernverband (DBV) haben die Betriebe im Wirtschaftsjahr 2022/23 sogar Rekordergebnisse erzielt. Die Betriebe, für die die Landwirtschaft der Haupterwerb ist, erwirtschafteten im Schnitt 115.400 Euro und damit 45 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Futtermittelspezialist DSM

Für die Zukunftsfähigkeit einzelner Unternehmen der Branche sind nicht nur staatliche Subventionen oder die Nachfrage nach heimischer Produktion ausschlaggebend. Auch der technologische Fortschritt ist entscheidend, insbesondere wenn es um Anpassungen an die Klimakrise geht. Hier kommt der niederländische Chemiekonzern und Futtermittelspezialist DSM ins Spiel. Das Unternehmen hat sich neben Lebensmitteln und Gesundheitsartikeln für Menschen auf die Produktion nachhaltiger Futtermittel für Tiere spezialisiert. Dazu gehört unter anderem das Futtermittel Bovaer, das die Treibhausgasemissionen vor allem im Bereich der Rindermast drastisch verringern soll. 

Der Bereich Tierfutter (Animal Nutrition & Health, kurz: ANH) hat im Geschäftsjahr 2022 mit rund 3,8 Mrd. Euro den größten Umsatzanteil der drei Geschäftsbereiche beigetragen. Die Aktie notiert bei aktuell bei 114 Euro. Mit einem erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20,5 für das Jahr 2023 ist das Unternehmen schon hoch bewertet.

Düngemittelhersteller K+S

Der deutsche Düngemittelhersteller K+S AG hingegen hat wohl langfristig um Absatz zu kämpfen. Der Kali-Konzern aus Hessen erwirtschaftete im Jahr 2021 zwar einen Nettogewinn von fast 3 Mrd. Euro aufgrund steigender Preise für Düngemittel. Das folgende Kursfeuerwerk im Jahr 2022 dürfte einigen noch im Gedächtnis sein: Der Wert des Anteilsscheins verdreifachte sich zwischenzeitlich. 

Die Euphorie ist mittlerweile allerdings verpufft: Für 2022 lag das Nettoergebnis nur bei gut der Hälfte des Vorjahres, da die Nachfrage nach Düngemitteln inzwischen eingebrochen war. Auf Ein-Jahres-Sicht steht der Titel gut 32 Prozent im Minus. Lediglich in der Dreijahresbetrachtung wirkt sich das Hoch von 2022 noch aus, mit einem Kursplus von 40 Prozent.

Die Analysten sind für die Zukunft vorsichtig optimistisch. So geht die Schweizer Bank UBS zwar davon aus, dass sich die Nachfrage in Europa erholen wird, schrieb Analystin Priyanka Patel im November 2023. Sie sieht allerdings keinen Spielraum für Preiserhöhungen. Immerhin wird die Aktie mit einem KGV (2023e) von 14,5 moderat bewertet.

US-Konzern Deere & Co.

Einer der weltweiten Marktführer im Bereich Agrartechnik ist der US-amerikanische Konzern Deere & Co. (John Deere). Das Produktportfolio reicht von Landmaschinen für den Ackerbau über Forstwirtschaft bis hin zu Absatzfinanzierung. Vor allem in den USA ist John Deere mit einem Marktanteil von deutlich über 50 Prozent unangefochtener Platzhirsch, aber auch in Deutschland gehören die Traktoren von Deere zu Landwirts Lieblingen. 

Seit dem Erfolgsgeschäftsjahr 2021, mit einem bis dato Rekord-Nettogewinn von fast 6 Mrd., und trotz steigender Produktionskosten wächst Deere jährlich: Das Jahr 2022 endete mit einem Netto-Ergebnis von gut 7 Mrd. Dollar, das Jahr 2023 toppt die bisherigen Ergebnisse mit gut 10 Mrd. Dollar Nettogewinn. Die Deere-Aktie kostet gut 394 Euro. Mit einem geschätzten KGV für 2024 von 10 ist Deere günstig bewertet. 

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