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Fonds Fonds-Senkrechtstarker mit Absturzgefahr

Viele Fonds, die in Rohstoffaktien investieren, haben stark an Wert zugelegt. Ihre längerfristige Performance bleibt aber schwach.

Anlageprofis raten Investoren oft, auf die langfristige statt die kurzfristige Wertentwicklung eines Fonds zu schauen, um seine Qualität zu beurteilen. An Fonds, die in Aktien von Rohstoffunternehmen investieren, sieht man, dass dieser Rat sinnvoll ist. Die zehn besten Produkte der vergangenen drei Jahre bieten auf kurze Sicht ein äußerst gemischtes Bild. Seit Jahresbeginn haben einige von ihnen fantastische Gewinne erzielt, andere liegen deutlich im Minus. Auf Sicht von drei Jahren klaffen die Performancezahlen weniger stark auseinander. Sie sind fast durchgehend schlecht.

Am besten schnitt sowohl kurz- als auch langfristig der Fonds „GR Dynamik“ ab. Er wird von der Investmentboutique GR Asset Management aus Weiden in der Oberpfalz verwaltet, die sich auf Anlegen im Gold- und Rohstoffaktienbereich spezialisiert hat. Auf Sicht von drei Jahren führt er die Top Ten mit einer Performance von 4,5 Prozent pro Jahr an. Seit Januar hat er um satte 113 Prozent an Wert zugelegt.

Das Portfolio des GR-Fonds besteht zu rund drei Vierteln aus kanadischen Aktien, vor allem Papieren von Gold- und Silberminenbetreibern. Nach mehreren schwachen Jahren geht es bei Minenaktien seit Januar wieder aufwärts. Die Kurse einzelner Aktien stiegen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um mehr als hundert Prozent. Der Fonds hat von dieser Erholungsrallye profitiert. Seine deutlich niedrigere Dreijahresperformance zeigt allerdings, wie riskant ein Investment in Minenaktien ist. Die Papiere können nicht nur rasche Gewinne bringen, sondern Anlegern ebenso plötzliche Verluste bescheren.

Aktien aus dem Holzsektor unter Druck

Nicht nur Minenaktien haben starke Monate hinter sich. Der Rohstoffsektor ist derzeit insgesamt im Aufwind. Das zeigt sich deutlich in der Performance vieler Rohstofffonds – allerdings nicht bei allen. Der Fonds „Pictet Timber“ hat seit Januar fast neun Prozent an Wert verloren. Er investiert in Aktien von Unternehmen, die Wälder anpflanzen oder verwalten, Bauholz herstellen oder Dienstleistungen rund ums Holz anbieten. Im Gegensatz zu anderen Rohstofftiteln ging es für Aktien aus dem Holzsektor zu Beginn dieses Jahres steil bergab. Inzwischen haben sie sich leicht erholt, die Verluste vom Januar aber noch nicht wieder ausgleichen können.

Auch der Fonds „Vontobel Future Resources“ hat seit Januar an Wert verloren. Er investiert vergleichsweise breit, im Portfolio finden sich unter anderem Aktien aus dem Agrar-, dem Wasser- und dem Erneuerbare-Energien-Sektor. Im laufenden Jahr hat die Diversifizierung offensichtlich nicht geholfen. Auf Sicht von drei Jahren hat der Fonds gerade einmal um 0,6 Prozent pro Jahr zugelegt. Dass er mit dieser Leistung überhaupt in den Top Ten gelandet ist, zeigt deutlich, wie schlecht es um die längerfristige Performance von Rohstofffonds bestellt ist.

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